Gesundheitsausschuss

Experte für rezeptfreie "Pille danach"

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BERLIN. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA facht die gerade etwas abgekühlte Debatte um die "Pille danach" erneut an.

Im Mai könnte die EMA den Wirkstoff Ulipristalacetat (ellaone®) von der Rezeptpflicht befreien, war am Mittwoch im Gesundheitsausschuss bekannt geworden. Ende Februar erst hatte sich Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gegen die Freigabe des viel älteren Wirkstoffs Levonorgestrel (PiDaNa®) ausgesprochen.

Walter Schwerdtfeger, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), hat den Ausschussmitgliedern dagegen nahe gelegt, Levonorgestrel aus der Rezeptpflicht zu entlassen. Es gebe bei rund fünf Millionen Anwendungen nur zwei dokumentierte Fälle eines Verdachts auf unerwünschte Nebenwirkungen.

Für Ulipristalacetat, das von der EMA zentral zugelassen wurde, empfahl Schwerdtfeger hingegen, bei der Rezeptpflicht zu bleiben. Das Mittel könne auch wie eine Abtreibungspille wirken, sei noch nicht ausreichend erforscht und es gebe Hinweise auf Nebenwirkungen.

Mehrere EU-Verordnungen zur Gesundheitspolitik liegen derzeit auf Eis, weil der Bundesrat sie nur im Paket mit einer Freigabe von Levonorgestrel verabschieden will. Der Wirkstoff ist nahezu EU-weit rezeptfrei zu haben. (af)

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