Mehr Einsatz gefordert

FDP: Weniger Kinder gegen Poliomyelitis geimpft

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird der Impfschutz gegen lebensbedrohliche Infektionskrankheiten wie Poliomyelitis vernachlässigt, warnen die Liberalen. Selbst Deutschland verpasse die Polio-Impfziele der WHO.

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Berlin. Die FDP hat zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen Poliomyelitis aufgerufen.

„Während weltweit mit Hochdruck an Corona-Impfstoffen gearbeitet wird, werden immer weniger Kinder gegen lebensbedrohliche Infektionskrankheiten wie Poliomyelitis geimpft“, sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Professor Andrew Ullmann am Mittwoch der „Ärzte Zeitung“.

80 Millionen Babys ohne Impfung

Ullmann verwies auf aktuelle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach hätten weltweit etwa 80 Millionen Babys unter einem Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Impfung gegen Polio erhalten.

„Wir können uns aber in der aktuellen Situation schlichtweg keine Ausbrüche von Krankheiten leisten, gegen die es bereits Impfungen gibt“, sagte der Infektiologe. Selbst Deutschland erreiche nicht mehr die Polio-Impfziele der WHO.

Schutzimpfungen zählen zu den wichtigsten medizinischen Präventionsmaßnahmen, so Ullmann. Gefährliche Infektionskrankheiten ließen sich dadurch maßgeblich zurückdrängen.

Immunisierungen müssten daher auch während der Corona-Pandemie „ohne Unterbrechung“ stattfinden. „Ansonsten werden hart errungene Erfolge, die wir über einen so langen Zeitraum erreicht haben, in kürzester Zeit zunichtegemacht“, warnte der FDP-Politiker. (hom)

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