Fakultätentag

Finanzlöcher nicht mit Forschungsgeldern stopfen

Forschungsgelder dürfen nach Ansicht des MFT-Präsidenten nicht dazu genutzt werden, Finanzlöcher an den Kliniken zu stopfen.

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BERLIN. Mittel, die für medizinische Forschungsvorhaben bewilligt wurden, sollen auch komplett der Wissenschaft erhalten bleiben. Dafür spricht sich der Medizinische Fakultätentag (MFT) aus.

Diese Mittel "dürfen nicht dazu genutzt werden, Finanzlücken außerhalb der Forschung zu schließen", sagt der Präsident des MFT, Professor Heyo Kroemer.

Es gebe in der Hochschulmedizin keine Finanzreserven etwa aus Overheadmitteln, mit denen man die immer größer werdenden wirtschaftlichen Probleme der Universitätsklinika lösen könne, so Kroemer.

Fakultätentag verteidigt Charité

Der MFT-Präsident spielt damit auf die Auseinandersetzung um Drittmittel an der Charité an. Dort hatten externe Wirtschaftsprüfer moniert, dass angesparte Overheadpauschalen von Drittmitteln als Verbindlichkeiten ausgewiesen worden waren. Das hatte für enormes Aufsehen gesorgt.

"Der Medizinischen Fakultät der Charité vorzuwerfen, dass sie Restgelder aus Forschungsprojekten und Overheadmitteln für größere Forschungsvorhaben über mehrere Jahre anspart, halte ich für abwegig", sagt Kroemer. Für die Erfüllung ihrer Aufgaben müsse die Charité Restmittel ansparen. Das sei in den Förderrichtlinien sogar ausdrücklich gewollt.

Wie das buchhalterisch gelöst werde, sei an den 37 hochschulmedizinischen Standorten in Deutschland unterschiedlich geregelt. Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften hätten hierzu keine einheitliche Haltung. Ein bundesweit abgestimmtes Verfahren sollte nach den Vorstellungen des MFT-Präsidenten angestrebt werden.

An vielen Universitätsstandorten trügen solche Mittelreserven dazu bei, die strategische Handlungsfähigkeit der Fakultäten in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Die Forschungsmittel dürften der Wissenschaft nicht entzogen werden. (chb)

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