Progenerika

Fördert Produktion in Billiglohnländern das Arzneimittelrisiko?

Die zunehmende Verlagerung der Arzneimittelproduktion in Länder wie China oder Indien heizt die Diskussion um damit eventuell erkaufte höhere Arzneirisiken an. So auch bei der jüngsten Progenerika-Veranstaltung.

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BERLIN. Der Skandal um den mit potenziell krebserregenden Stoffen verunreinigten Blutdrucksenker Valsartan hat erneut die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von den Herstellern in Billiglohnländern wie China und Indien aufgezeigt. Seither sind die Diskussionen auf nationaler und europäischer Ebene darüber wieder lauter geworden, wie sich die Abhängigkeit von kaum zu kontrollierenden Herstellern im Ausland verringern ließe.

Die Verlagerung der Produktion nach Asien – unter anderem werden die Rabattverträge der Kassen dafür verantwortlich gemacht – ist in den vergangenen 30 Jahren rasant verlaufen. „1990 sind 80 Prozent der Wirkstoffe in Europa hergestellt worden, 2019 liegen wir bei rund 20 Prozent“, sagte Christoph Stoller, stellvertretender Vorsitzender des Branchenverbandes Progenerika und Geschäftsführer von Teva/Ratiopharm bei einer von Progenerika ausgerichteten Veranstaltung am Dienstagabend in Berlin.

Das Thema wird derzeit hinter verschlossenen Türen von Vertretern der Pharmaindustrie und der Regierung beraten. Anders als im Pharmadialog der vergangenen Legislaturperiode dürfen in dieser Runde auch Arzneiexperten aus den Regierungsfraktionen mitreden. Dabei komme immer wieder die Finanzierungsfrage auf, sagte der arzneimittelpolitische Sprecher der Unionsfraktion Michael Hennrich (CDU).

Ein erklärtes Ziel der Koalition für die laufende Legislatur ist die Stärkung der Arzneimittelsicherheit. Die gesamte Produktions- und Transportkette bis zu den Apotheken und Verbrauchern soll dabei auf den Prüfstand kommen. Dazu beitragen soll auch das geplante Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV). (af)

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