Lebensmittel

Foodwatch will Ministerium nur für Verbraucher

Veröffentlicht:

BERLIN Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert eine grundlegende Neuordnung der Bundesregierung, um Interessen von Kunden bei Lebensmitteln zu stärken. „Wir brauchen in Zukunft ein Ministerium für Verbraucherrechte“, sagte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker.

„Ein Landwirtschaftsministerium, das vorgaukelt, Interessen von Bauern, Nahrungsmittelkonzernen, Lebensmittelhandel und Verbrauchern gleichzeitig gerecht werden zu können, ist ein überholtes Relikt.“ Die Lebensmittelbranche sei die einzige, deren Interessen durch ein eigenes Ministerium vertreten werde.

„Es ist an der Zeit für einen echten Paradigmenwechsel in der Verbraucherpolitik“, sagte Rücker. „Weg mit der Klientelpolitik für Wirtschaftsinteressen, weg auch mit dem Begriff „Verbraucherschutz“ – denn beschützt werden muss nur, wer keine ausreichenden Rechte hat.“

Ein neues Verbraucherressort sollte Rechte von Kunden stärken, damit sie Unternehmen auf Augenhöhe begegnen könnten. Es müsse sich für transparentes Behördenhandeln und verbriefte Informationsrechte einsetzen: „Für die Wirtschaftsförderung kann getrost das Wirtschaftsministerium verantwortlich zeichnen.“

Im aktuellen Kabinett ist das Agrarministerium für Verbraucherschutz rund um Lebensmittel und Gesundheit zuständig, das Justizministerium für die übrigen Bereiche des Verbraucherschutzes. (dpa)

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 17.01.201917:49 Uhr

Ministerium

Das hätten die "Foodwatcher" wohl gerne: noch eine politische Mammut-Zentrale für eigene ministeriale Mitarbeiter-Posten, die immer wieder unsere guten und preiswerten Lebensmittel madig machen.
Und unsere Nahrunggüter-Wirtschaft wegen ideologisch-aufgeblasenen Scheinmängeln oder ernährungsrelevanten Petitessen in Mißkredit bringen!!

Die Forderung nach einem separaten "Lebenmittel-Ministerium" ist so absurd, weil nun mal die Landwirtschaft und ihre Ernährungs-Abteilung an erster Stelle in der sog. ""Urproduktion" und der nachfolgenden Veredelungskette von Nahrungsgütern steht.
Auch schon bekannt unter dem treffenden Slogan "von der Forke bis zur Gabel"!
Und bei tatsächlichen Lebensmittel-Skandalen ist kausal vom Ursprung der Nahrungsgüter bis zum Endverbraucher-Produkt integratives oder ganzheitliches Denken und Untersuchen gefragt.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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