Mecklenburg-Vorpommern

Frühchenstationen: CDU beantragt Sondersitzung des Sozialausschusses

Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm sollen nur noch in drei Zentren zur Welt kommen. Die CDU sieht darin einen Fall für eine Sondersitzung des Sozialausschusses.

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Blick in eine Frühchenstation: In Mecklenburg-Vorpommern streiten die Parteien über das Aus einer solchen Station in Neubrandenburg.

Blick in eine Frühchenstation: In Mecklenburg-Vorpommern streiten die Parteien über das Aus einer solchen Station in Neubrandenburg.

© Holger Hollemann/picture alliance

Schwerin. Das gestern verkündete Aus für die Frühchenstation in Neubrandenburg soll aus Sicht der CDU-Fraktion im Schweriner Landtag ein Nachspiel haben: Die gesundheitspolitische Sprecherin Katy Hoffmeister kündigte an, eine Sondersitzung des Sozialausschusses zu diesem Thema zu beantragen.

„Was heute für die Frühchenstationen gilt, kann morgen schon ganze Krankenhausstandorte zu Fall bringen. Die stationäre Versorgung in der Fläche ist sicherzustellen, das ist Aufgabe der Landesregierung", begründete Hoffmeister ihren Antrag. Mit dem drohenden Ende der Neubrandenburger Frühchenstation zeichnet sich für Hoffmeister eine Tendenz zu Zentralisierungsbestrebungen ab. Hoffmeister sagte: „Medizinische Versorgung wird immer stärker von ökonomischen Faktoren wie den sogenannten Mindestmengen abhängen.“

Die Frühchenstation in Neubrandenburg hat für 2023 keine Zusage mehr erhalten, weil dort im vergangenen Jahr nur sieben Frühchen mit einem Geburtsgewicht von unter 1250 Gramm zur Welt kamen. Die Untergrenze für nächstes Jahr soll bei 20 Geburten, in 2024 bei 25 liegen. Diese Untergrenze erreichen nur die Geburtsstationen in Greifswald, Schwerin und Rostock.

Vorwürfe an Landes- und Bundesregierung

Hoffmeister sieht trotz dieser Zahlen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig(SPD) gefordert. Landesgesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) warf Hoffmeister vor, ihren „Handlungsauftrag zu verfehlen“.

Hoffmeister will außerdem die von Schließung bedrohte Kinderklinik in Parchim und die Situation der Geburtshilfe in Crivitz während der Sondersitzung thematisieren. Sie kritisierte zugleich, dass auf Bundesebene eine Reform des DRG-Systems immer noch ausstehe. „Minister Lauterbachs Aufmerksamkeit gilt anscheinend primär anderen Aspekten seines Wirkungsbereiches“, sagte die CDU-Politikerin. (di)

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