Neonatologie

Nur noch drei Kliniken für Frühchen unter 1250 Gramm in Mecklenburg-Vorpommern

Das Krankenhaus in Neubrandenburg kam im vergangenen Jahr nur noch auf sieben Fälle von Frühchen unter 1250 Gramm. Solche Entbindungen sollen nur noch in Greifswald, Schwerin und Rostock möglich sein.

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Neubrandenburg. Frühgeborene mit weniger als 1250 Gramm Geburtsgewicht sind so selten, dass sie ab dem kommenden Jahr in Mecklenburg-Vorpommern nur noch in drei Kliniken zur Welt kommen sollen: an der Uniklinik Greifswald, an den Helios-Kliniken Schwerin und am Südstadtklinikum Rostock.

Das bislang noch für solche Geburten zugelassene Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg hat diese Zusage nicht erneut bekommen, wie die AOK Nordost am Donnerstag mitteilte. In Neubrandenburg waren im vergangenen Jahr nur noch sieben Kinder mit diesem niedrigen Geburtsgewicht zur Welt gekommen. Damit lag das Klinikum deutlich unter der für 2023 geltenden Untergrenze von 20 Geburten. In 2024 wird diese Grenze bei 25 liegen.

Zusammenhang zwischen Fallzahl und Qualität

Fachleute gehen davon aus, dass die notwendige Qualität bei Unterschreiten dieser Grenze nicht mehr garantiert werden kann. Für Neubrandenburg hatte deshalb die Fachkommission der Landesverbände der Krankenkassen in Mecklenburg-Vorpommern die Entscheidung getroffen, dem Klinikum die erforderliche Zusage nicht erneut zu erteilen. Notfälle können dennoch weiter in Neubrandenburg entbunden werden.

Wie schwer die als Grenze festgelegten Geburtszahlen für Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen sind, zeigt ein Blick auf die Gesamtgeburtszahl von 11.845 im vergangenen Jahr. Da nur zwischen 0,6 und 0,7 Prozent der geborenen Kinder weniger als 1250 Gramm wiegen, dreht sich die Diskussion um rund 77 Geburten im Jahr.

Selbst für die drei verbliebenen Standorte wird es kein Selbstgänger, die Untergrenzen auf Dauer zu erreichen. Rostock kam auf 39 Fälle in 2021, Schwerin auf 24 und Greifswald auf 20. (di)

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