Bayern
Geburtshilfe-Förderprogramm nimmt Fahrt auf
Nürnberg. Für 26 Landkreise aus allen Regierungsbezirken Bayerns ist die Zukunft ihrer kleineren Geburtshilfestationen gesichert. Am Dienstag erhielten sie von der Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) Förderbescheide über die finanzielle Unterstützung aus dem Geburtshilfe-Förderprogramm der Staatsregierung.
Ziel des Förderprogramms ist die Stärkung und Sicherung der geburtshilflichen Versorgung im ländlichen Raum. Nachdem im vergangenen Jahr die Mittel für die geburtshilfliche Hebammenversorgung bereitgestellt wurden, ist mit der Übergabe der Förderbescheide in Nürnberg jetzt auch die zweite Säule des Förderprogramms aktiviert worden.
Im Rahmen der Förderung erhalten Landkreise und kreisfreie Städte, die zumindest mit Teilen ihrer Fläche dem ländlichen Raum zuzuordnen sind, eine Förderung von bis zu einer Million Euro, mit der sie das Defizit einer in ihrem Gebiet gelegenen Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe ausgleichen können.
„Werdende Mütter brauchen die Sicherheit, dass es eine ausreichende wohnortnahe und hochwertige Versorgung gibt. Mit unserem Förderprogramm Geburtshilfe unterstützen wir die Kommunen in Bayern dabei, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten“, betonte Huml bei der Übergabe der Bescheide über insgesamt rund 16 Millionen Euro.
Voraussetzung für die Zuwendung ist, dass das jeweilige Krankenhaus in einem der Jahre 2016 bis 2018 zwischen 300 und 800 Geburten pro Jahr betreut und dabei mindestens die Hälfte der Geburten in der Kommune abgedeckt hat (50-Prozent-Kriterium).
Zusätzlich sind die Krankenhäuser angehalten, die planungsrelevanten Qualitätsindikatoren des Gemeinsamen Bundesausschusses für die Geburtshilfe zu erfüllen. Jährlich stellt der Freistaat hierfür insgesamt rund 21,5 Millionen Euro bereit.
Bei dieser Gelegenheit zog die Ministerin eine erste positive Bilanz über die Entwicklung der ersten Fördersäule, die seit einem Jahr Mittel zur Sicherung der geburtshilflichen Hebammenversorgung bereitstellt. Diese nehme „weiter Fahrt auf“, so Huml. So hätten für das Jahr 2020 mittlerweile 65 Landkreise und kreisfreie Städte Förderanträge über rund 4,5 Millionen Euro gestellt. Durch Kooperationen kämen diese Fördergelder werdenden Müttern in insgesamt 75 Kommunen zugute. Schon in den Jahren 2018 und 2019 habe diese erste Säule mit Förderungen von insgesamt über sechs Millionen Euro einen „erfreulichen Anklang“ gefunden, so die Ministerin. Diese Mittel flössen direkt in die geburtshilfliche Versorgung, zielgerichtet auf die Bedürfnisse vor Ort. (bfe)