Vorschläge der Regierungskommission

Gehle: Fachärztliche Leistungen lassen sich nicht einfach verlagern

ÄKWL-Präsident Dr. Hans-Albert Gehle lehnt Pläne zur Abschaffung der „doppelten Facharztschiene“ ab. Das würde eine flächendeckende gute Patientenversorgung gefährden, fürchtet er.

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Münster. Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL), Dr. Hans-Albert Gehle, warnt vor einer staatlich reglementierten Lenkung von Fachärztinnen und Fachärzten im ambulanten sowie im stationären Sektor. „Solche planwirtschaftlichen Elemente führen für Patienten nicht zu einer besseren Versorgung, sondern nur zu noch längeren Wartezeiten“, sagte er am Freitag.

Gehle kritisierte in einer Mitteilung die Empfehlungen der „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ zum Abbau der sogenannten doppelten Facharztschiene. Die Umsetzung der Ideen würde die flächendeckende Patientenversorgung gerade in ländlichen Regionen regelrecht austrocknen. „Die Krankenhäuser wären gar nicht in der Lage, ein solches zusätzliches Arbeitsvolumen zu bewältigen und die fachärztliche Versorgung sicherzustellen“, betonte er.

Gehle verwies auch darauf, dass sich das Behandlungsspektrum bei Fachärztinnen und Fachärzten des gleichen Gebiets in Klinik und Praxis oft erheblich unterscheide. Die Krankenhäuser allein könnten die ambulanten Leistungen gar nicht in der Fläche erbringen. (iss)

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