Ersatzkassen sauer

Geisterpersonal in Kliniken?

HANNOVER (cben). Geld für Geisterpersonal? Der vdek Niedersachsen hat kritisiert, dass die Krankenkassen den psychiatrischen Kliniken im Land auch dann Personalkosten zahlen müssen, wenn die fraglichen Stellen nicht besetzt wurden.

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Sie müssten im Rahmen eine Pauschale auch für Mitarbeiter aufkommen, "die niemals eingestellt wurden".

Der vdek sprach von "Geisterpersonal", die niedersächsische Krankenhausgesellschaft dagegen von einer "Denunzierungskampagne".

Hintergrund des Streites sind die vier Millionen Euro, die eine große ungenannte Psychiatrie-Einrichtung auch mit "defensiver Stellenbewirtschaftung" erwirtschaftet habe und mit ihrem Erfolg an die Öffentlichkeit gegangen sei, so der vdek.

Die Folge: Verband und die Klinik trafen sich vor dem Schiedsamt und haben sich auf eine Budgetabsenkung des Hauses verständigt. "Das Problem selbst bleibt aber bestehen", kritisiert der vdek.

"Krankenhäuser, die öffentlich zurückhaltender auftreten, haben weiterhin allerbeste Chancen, für Geisterpersonal zu kassieren."

Helmut Fricke, Direktor der niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, zeigte sich "empört über die Äußerungen des vdek". Natürlich gebe es immer mal wieder einen Überhang oder eine Unterdeckung an Personal, sagte Fricke der "Ärzte Zeitung".

Indessen reiche das Geld hinten und vorne nicht. "Wir erhalten jährlich im Voraus eine Personalpauschale als Budget, die sich an Patientenzahl und Behandlungsbedarf orientiert", so Fricke.

Es sei zudem unverständlich, zuerst eine Pauschale zu zahlen und dann so zu tun, als würde man tatsächlich die Gehälter der Mitarbeiter erstatten.

Dessen ungeachtet kritisiert der vdek, dass die Kassen von den Klinikträgern keine Nachweise darüber verlangen dürfen, ob alle Stellen, die einst der Pauschale zugrunde lagen auch besetzt sind.

"Gefordert ist der Bundesgesetzgeber", so der vdek. Nach Angaben von Hanno Kummer, Sprechers des Verbandes, betrug das Budget für die 38 psychiatrischen Kliniken und Stationen in Niedersachsen im Jahr 2011 560 Millionen Euro.

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