Soziale Pflegeversicherung

Gesundheitsausgaben in Pflegeeinrichtungen steigen erneut stark

Für die Pflege muss in Deutschland mehr und mehr Geld ausgegeben werden. Eine neue Statistik dokumentiert den seit Jahren anhaltenden Trend. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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Wiesbaden/Berlin. Mehr Bedarf bedeutet steigende Kosten – nicht nur in Praxen und Kliniken, auch in der Pflege: So sind die Gesundheitsausgaben in den hiesigen Pflegeeinrichtungen zuletzt weiter gestiegen.

Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, wurden im Jahr 2023 in ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen insgesamt 82,4 Milliarden Euro ausgegeben – 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwischen 2013 und 2023 hat sich die Summe demnach nahezu verdoppelt.

Auch die Ausgaben für häusliche Pflege sind erneut gestiegen. So lagen die einschlägigen Aufwendungen für pflegerische Leistungen, die von privaten Haushalten oder Angehörigen erbracht werden, im Jahr 2023 bei 21,6 Milliarden Euro.

Dies bedeutet einen Anstieg um 8,3 Prozent im Vergleich zu 2022. Innerhalb von zehn Jahren haben sich die Ausgaben in diesem Sektor den Angaben zufolge fast verdreifacht.

Rund 5,7 Millionen bedürftige Menschen

Im Dezember 2023 waren in Deutschland rund 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, zehn Jahre zuvor waren es noch 2,6 Millionen. Der Großteil der Pflegebedürftigen (86 Prozent) wurde 2023 zu Hause versorgt, die meisten überwiegend durch Angehörige.

Die neue Bundesregierung hat angekündigt, bis Ende dieses Jahres Ergebnisse einer Bund-Länder-Kommission – unter Einbezug der Kommunen – für eine „große Pflegereform“ angekündigt.

Im vergangenen Jahr hatte die soziale Pflegeversicherung ein Defizit von 1,54 Milliarden Euro eingefahren. Ein neuerlicher Beitragssatzaufschlag um 0,2 Prozentpunkte zu Jahresbeginn dürfte die Finanzmisere nur kurzfristig lindern. Die Pflegekassen pochen seit geraumer Zeit auf eine Kompensation versicherungsfremder Leistungen über Steuermittel.

Dazu zählen den Rechnungen zufolge auch rund 5,5 Milliarden Euro „Corona-Kosten“, die der Pflegeversicherung in der Zeit der Pandemie zugeschanzt wurden. (KNA/hom)

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