Charité zu Kreml-Kritiker

Gesundheitszustand von Nawalny ist stabil

Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny befindet sich weiterhin im Koma. Die Charité fragt Laborexperten um Rat.

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Ein Polizeiauto steht am Eingang der Zentralen Notaufnahme der Berliner Charite. In der Klinik wird der russische Oppositionelle Nawalny behandelt. Ärzte der Berliner Charite gehen davon aus, dass der Kremlkritiker vergiftet wurde.

Ein Polizeiauto steht am Eingang der Zentralen Notaufnahme der Berliner Charite. In der Klinik wird der russische Oppositionelle Nawalny behandelt. Ärzte der Berliner Charite gehen davon aus, dass der Kremlkritiker vergiftet wurde.

© Fabian Sommer/dpa

Berlin. Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny wird seit vergangenem Samstag in der Berliner Charité behandelt. Sein derzeitiger Gesundheitszustand sei stabil, wie die behandelnden Ärzte mitteilen. „Die Symptomatik der durch eine Cholinesterase-Hemmung ausgelösten cholinergen Krise ist rückläufig“, heißt es in einer Erklärung.

Nawalny befinde sich aber weiterhin auf einer Intensivstation im künstlichen Koma und werde maschinell beatmet. „Sein Gesundheitszustand ist unverändert ernst, ohne das akute Lebensgefahr besteht“, so die Charité-Ärzte. Immer noch seien mögliche Langzeitfolgen der schweren Vergiftung aber nicht absehbar.

Bundeswehrlabor soll helfen

Die Charité soll zudem diskret Hilfe von der Bundeswehr erbeten haben, dies geht aus „Spiegel“-Informationen hervor. Die Bundeswehr unterhält in München ein Labor für Pharma- und Toxikologie, in dem die wohl besten Experten von Giften und chemischen Kampfstoffen arbeiten. Zusätzlich wurde auch das britische Forschungszentrum für Bio- und Chemiewaffen in Porton Down angefragt. Dies ergab eine gemeinsame Recherche des „Spiegel“ sowie der Rechercheplattform „Bellingcat“.

Das Labor in Porton Down war an den Untersuchungen auf den Anschlag auf Sergej Skripal, einem russischen Ex-Agenten, mit dem Nervengift Nowitschok beteiligt.

In Bulgarien erkundigen sich die Charité-Ärzte zudem über den Fall eines Waffenhändlers, der mit einem Organophosphat vergiftet wurde – vermutlich vom russischen Geheimdienst. Kanzlerin Angela Merkel soll sich täglich über den Gesundheitszustand des Patienten Alexej Nawalny informieren. (mas)

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