Schleswig-Holstein

Gewerkschaft kritisiert Pflegekammer

Betriebs- und Personalräte aus der Pflegebranche sehen die Gründung einer Pflegekammer im Norden skeptisch.

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NEUMÜNSTER. Die Pflegekammer als Papiertiger: So sehen es bei Verdi organisierte Betriebs- und Personalräte aus der Pflegebranche in Schleswig-Holstein.

Auf einer Fachtagung der Gewerkschaft in Neumünster verabschiedeten sie eine Resolution, in der sie Kritik an der geplanten Pflegekammer in Schleswig-Holstein üben.

Ablehnend äußerten sich die Gewerkschaftler insbesondere zu einer Pflichtmitgliedschaft der Pflegebeschäftigten "ohne demokratische Rechte".

"Zu all den Problemen keine Lösungskompetenz"

"Wer die Interessen der Pflegebeschäftigten stärken will und dies mit der Aushöhlung der Grundrechte anfängt, hat kein Vertrauen verdient. Eine Zwangskammer ist antimodern und undemokratisch" sagte Steffen Kühhirt, Landesfachbereichsleiter bei Verdi Nord. Er sorgt sich außerdem um die Tarifautonomie der Tarifparteien.

Und: Andere von Pflegeverbänden für eine Kammer angestrebte Themen wie bessere Ausbildungsbedingungen und Personalbemessung seien Sache des Gesetzgebers.

"Eine Pflegekammer hat zu all den Problemen keine Lösungskompetenz. Sie ist ein Papiertiger und politische Schaufensterpolitik", so Kühhirt.

Der Deutsche Pflegerat hatte wie berichtet auf seiner jüngsten Fachtagung in Kiel dagegen Rückendeckung von Sozialpolitikern für die Gründung einer Pflegekammer erhalten. Die Landesregierung favorisierte aber zuvor eine Befragung der Pflegebeschäftigten. (di)

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