Reaktion auf CDU-Vorschlag

Greiner: „Wer keinen Pflegeplatz findet, dem hilft auch keine Vollversicherung“

Der Arbeitgeberverband Pflege sieht die Prioritäten der Pflegepolitik der CDU falsch gesetzt: Finanzielle Entlastungen für Heimbewohner nützten nur denen, die einen Pflegeplatz hätten.

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Berlin. Die Vorschläge aus der CDU zur Einführung einer Pflegevollversicherung sorgen für Wortmeldungen aus den Reihen der Pflegearbeitgeber.

Als „grundsätzlich richtig“ hat der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP) Thomas Greiner die Initiative von Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer und Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) bezeichnet, Pflegebedürftige von hohen Zuzahlungen zu entlasten.

„Aber: Wer keinen Pflegeplatz findet, dem hilft auch keine Vollversicherung“, schob Greiner nach.

Zahlreiche Pflegeheime vom Netz

„Finanziell überforderte Pflegebedürftige können wenigstens noch den bitteren Weg zum Sozialamt antreten, aber unversorgte Pflegebedürftige werden vollkommen allein gelassen“, sagte Greiner am Dienstag.

Die Pflegekassen hätten zwar den Sicherstellungsauftrag, aber mehr als ein DIN A 4-Papier mit einer Liste von Pflegeeinrichtungen könnten pflegebedürftige Beitragszahler nicht erwarten. Die Politiker, die die Vollversicherung vorgeschlagen hätten, müssten dies besser wissen als die meisten, sagt Greiner.

In Nordrhein-Westfalen seien im vergangenen Jahr 130 Pflegeeinrichtungen insolvent gegangen, 30 hätten schließen müssen. In Sachsen hätten 16 Pflegeeinrichtungen aufgeben müssen. (af)

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