Pharma

Gröhe hofft auf Dialog mit der Industrie

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BERLIN. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) setzt zur Sicherung eines qualitativ hochwertigen Gesundheitssystems auf die Dialogbereitschaft der pharmazeutischen Industrie. In einem konstruktiven Dialog sollten dabei nationale und europäische Themen auf der Tagesordnung stehen, sagte Gröhe am Dienstag auf der Hauptversammlung des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie in Berlin.

Bei der Krankenhausreform gehe es darum, die flächendeckende Versorgung bei hoher Qualität zu erhalten, so Gröhe weiter. Die Reform der Pflegeversicherung solle auch dazu führen, die Pflegebedürftigkeit eines Menschen besser einschätzen zu können.

Als große Herausforderung bezeichnete der Minister die steigende Zahl von Menschen, die an Mehrfacherkrankungen leiden. Hier müsse man auf den weiteren medizinischen Fortschritt setzen.

Anlass zur Sorge gäben auch die steigenden Antibiotikaresistenzen, denen in der Human- und der Veterinärmedizin nur global entgegengetreten werden könne. Gröhe sprach sich für eine weltweite geltende generelle Verschreibungspflicht aus und sieht auch in Deutschland noch Luft nach oben für einen "möglichst stringenten und begrenzten" Einsatz von Antibiotika.

Auf europäischer Ebene sind laut Gröhe zwei Themenkomplexe von besonderer Bedeutung: "Bei der Ausgestaltung des Rechtsrahmens für Medizinprodukte gilt für die deutsche Verhandlungslinie, Sorgfalt geht vor Schnelligkeit". Vor allem müsse das Vertrauen der Patienten in Medizinprodukte wiederhergestellt und gestärkt werden.

Als wichtigste Kriterien nannte Gröhe die Verbesserung der produktspezifischen Anforderungen vor allem bei Implantaten sowie eine qualitätsgesicherte Marktüberwachung. Bei der Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie spielt Deutschland mit der Initiative securpharm und dem laufenden Pilotprojekt zur Einführung von Sicherheitsmerkmalen für Arzneimittel eine Vorreiterrolle.

Das Bundesgesundheitsministerium setzt sich bei der Entscheidung für eine "dem jeweiligen Risiko angemessene Lösung" ein. Im Kontext dieser Fragen ist die Attraktivität des Pharmastandorts Deutschland für die Bundesregierung "oberstes Ziel".

Der Minister kündigte den Start eines ressortübergreifenden Pharmadialogs nach der Sommerpause an. Dabei gehe es auch um eine Sicherung von Wirkstofflieferungen und um die Aufdeckung von Arzneimittelfälschungen. (uju)

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