Gesundheitsminister

Gröhe mahnt häufiger "Reha vor Pflege" an

Einen Überblick über Veränderungen in der Versorgung gab Gesundheitsminister Gröhe vor Senioren in Mainz.

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MAINZ. Prävention als Schlüssel für den demografischen Wandel: Auf einer Veranstaltung der Senioren Union und Jungen Union in Mainz deutete Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe diesen Weg und erinnerte noch einmal an die bereits gegangenen Schritte. Dabei verdeutlichte Gröhe den Zusammenhang zwischen Ausgaben für teure Medikamente und dem Sparpotenzial durch präventive Maßnahmen. "Natürlich können wir uns zum Beispiel hochpreisige Krebsbehandlungen leisten, wenn wir gleichzeitig ein Bewusstsein für Prävention haben und dafür, dass wir selber etwas tun können", sagte Gröhe.

Der Minister griff in seinem Impulsvortrag auch das Potenzial der Telemedizin auf. Sie könne dazu beitragen, dass Senioren möglichst lange selbstständig leben könnten - durch telemedizinische Sprechstunden auch in ländlichen Gebieten, in denen die hausärztliche Versorgung schon jetzt lückenhaft ist. Dazu könne auch die Gesundheitskarte beitragen, indem auf ihr erweiterte Patientendaten wie Medikationsplan und Notfalldaten gespeichert werden.

Auch den Grundsatz "Reha vor Pflege", der im Pflegestärkungsgesetz II definiert wird, das im Januar in Kraft getreten ist, griff Gröhe auf. Die Reha-Option werde noch zu selten genutzt, sagte der Gesundheitsminister. "Dabei kann es hier doch darum gehen, eine Pflegebedürftigkeit noch zu verschieben", warb er für eine häufigere Reha-Verordnung. Durch einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) von Oktober 2015 fällt ab 1. April 2016 eines von zwei Antragsformularen weg; außerdem kann künftig jeder Vertragsarzt eine Reha verordnen.

Zur im Pflegeberufsgesetz festgeschriebenen Umstellung der Pflegeausbildung sagte Gröhe: "Wir brauchen eine Reform, weil wir damit verhindern können, dass junge Menschen nach zehn, 15 Jahren frustriert ihren Beruf wechseln." (aze)

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