Kommentar
Gründe einen Arbeitskreis!
"Wenn Du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis." Fürs Gesundheitswesen trifft dieser Spruch auf jeden Fall zu. Jüngstes Beispiel: der "Pflegegipfel" in Berlin.
Seit Jahren ist bekannt, dass auf den Krankenhausstationen Pflegepersonal fehlt. Der Stress nimmt zu, Patienten werden schlechter versorgt und die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Schwestern geschieht häufig nur noch auf Zuruf. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat Recht, wenn sie sagt, dass solche Zustände Anlass zur Sorge sind.
Ob ihr medial groß angekündigtes "Sonderprogramm" für 21 000 neue Pfleger allerdings tatsächlich zur Entschärfung der Lage beiträgt, darf jedoch bezweifelt werden.
Erstens ist die Finanzierung des Vorhabens völlig ungeklärt. Die Kassen haben schon abgewinkt. Nichts fürchten ihre Vorstände derzeit mehr als neue Kosten - der Fonds lässt schön grüßen. Und die Kliniken werden sich niemals darauf einlassen, Finanzspritzen zweckgebunden einsetzen zu müssen - in diesem Fall für mehr Pflegepersonal. Geld ja, aber wofür, das wollen die Manager bitte schön selber entscheiden.
Bleibt am Ende nur der Eindruck: Gut, dass wir drüber geredet haben.
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