2.400 Pflegeheimplätze

Hamburg kauft Pflegen & Wohnen zurück

Die Stadt Hamburg nimmt 380 Millionen Euro in die Hand, um ein ehemals städtisches Unternehmen zurückzukaufen. Ziel ist Versorgungssicherheit in der Pflege.

Veröffentlicht:

Hamburg. In Hamburg wechseln 2.400 stationäre Pflegeheimplätze an 13 Standorten den Eigentümer: Die Hansestadt kauft die Einrichtungen von Pflegen & Wohnen (P&W) für 380 Millionen Euro vom Privatunternehmen Deutsche Wohnen - einschließlich der zugehörigen Immobilien.

Damit kommen die 2007 von der Stadt veräußerten Pflegeheime zurück in kommunales Eigentum. Der Senat gab laut einer Mitteilung der Sozialbehörde heute grünes Licht für die Vertragsunterzeichnung am 17. Januar. An den 13 Standorten arbeiten rund 2.000 Beschäftigte.

„Der Erwerb bietet die Möglichkeit, die stationäre Pflegeversorgung in Hamburg langfristig zu optimieren und Engpässe bei der Verfügbarkeit von Pflegeplätzen für die Bevölkerung zu reduzieren", teilte die Behörde mit. Die Stadt will mit dem Kauf u.a. spezialisierte Versorgungsangebote etwa für Menschen mit Demenz sichern und bei Bedarf neue Angebote schaffen.

Unsicherheit über Pläne künftiger Eigentümer

Die Hansestadt befürchtete ab dem kommenden Jahr ein konkretes Risiko für die stationäre pflegerische Versorgungssicherheit in Hamburg. Im kommenden Jahr wären Verpflichtungen aus dem Vertrag über den Verkauf von P&W aus dem Jahr 2007 ausgelaufen. Ein neuer privater Betreiber hätte dann das bestehende Angebot reduzieren und damit die Versorgungsituation in der Hansestadt gefährden können.

Die öffentliche Trägerschaft bietet nach Darstellung der Sozialbehörde langfristige Sicherheit. „Sie wird auch für Beschäftigte in einem stark reglementierten Geschäftsfeld ein entscheidendes Kriterium sein", so die Behörde.

Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) sieht in dem Kauf eine Chance für die Stadt, "wieder zu einem eigenständigen Akteur im Bereich der stationären Pflege zu werden." Der Verkauf von P&W war seinerzeit politisch umstritten. Zehn Jahre später hatte die Stadt eine Absicherung gegen Grundstücksspekulationen vorgenommen. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes