Schlaganfall
Hamburger loben sich für fixe Thrombolyse
28 Hamburger Kliniken haben die Qualität der Versorgung von Schlaganfallpatienten evaluieren lassen. Ergebnis: schnelle Erstversorgung, frühe Reha.
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Tempo auf der Station: Sieht so Hamburg aus?
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HAMBURG. Der Hamburger Krankenhausspiegel bescheinigt den Kliniken in der Hansestadt ein hohes Versorgungsniveau für Schlaganfallpatienten. Hamburg ist das erste Bundesland, in dem alle Kliniken ihre Qualität bei der Schlaganfallversorgung regelmäßig auswerten lassen und die Ergebnisse in diesem Umfang veröffentlichen.
Zehn Schlaganfallzentren, von denen neun zertifiziert sind und das zehnte dies anstrebt, gibt es in der Hansestadt. Im Jahr 2012 behandelten die Hamburger Krankenhäuser zusammen 8500 Patienten mit Schlaganfall.
99,8 Prozent von ihnen wurden mit bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT in der Notaufnahme untersucht, bei 96,4 Prozent aller Patienten mit einem ischämischen Insult wurde anschließend mit einer Ultraschalluntersuchung das verengte oder verstopfte Gefäß genauer lokalisiert.
Bei rund 85 Prozent aller Hirninfarkt-Patienten konnte die lebensrettende Thrombolyse innerhalb der ersten Stunde nach der Krankenhausaufnahme beginnen. 3,5 Prozent aller Schlaganfall-Patienten starben innerhalb der ersten Woche nach Aufnahme. Bei Patienten mit einem ischämischen Insult waren dies 0,4 Prozent.
Laut Krankenhausspiegel wurden 87 Prozent der Patienten frühzeitig mobilisiert. 90 Prozent begannen im Akutkrankenhaus mit Physio- und Ergotherapie, 88 Prozent mit logopädischer Behandlung. Bei jedem zweiten Patienten konnten auf diese Weise schon im Krankenaus schlaganfallbedingte Beeinträchtigungen verbessert werden.
Die Verlegung von der Stroke Unit in die neurologische Frühreha erfolgte in der Regel nach zwei bis sechs Tagen. Der Krankenhausspiegel bescheinigte den Kliniken hier "große Fortschritte", da viele Akutkrankenhäuser inzwischen ein umfangreiches Frührehaangebot vorhalten.
Im Hamburger Krankenhausspiegel legen 28 Hamburger Krankenhäuser ihre medizinische Qualität zu 14 Behandlungsgebieten jährlich offen. Für die Versorgung von Schlaganfall-Patienten ist dies neu. Träger des Krankenhausspiegels ist eine Tochterfirma der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft. (di)