Harmonie zu Hoppes Abschied

KIEL (HL). Politischer Frühling für die Ärzteschaft: Auch nach dem Wechsel von Philipp Rösler zu Daniel Bahr als Bundesgesundheitsminister dürfen die Ärzte von Kontinuität ausgehen, die vor allem von einer neuen Vertrauens- und Gesprächskultur bestimmt ist.

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Die Eröffnungsveranstaltung des 114. Deutscher Ärztetags stand im Zeichen von Hoppes Abschied.

Die Eröffnungsveranstaltung des 114. Deutscher Ärztetags stand im Zeichen von Hoppes Abschied.

© Frank Schischefsky

Vor allem dies würdigte der scheidende Präsident der Bundesärztekammer, Professor Jörg-Dietrich Hoppe in seiner Rede vor dem Ärztetag in Kiel.

Er habe in seiner Amtszeit seit 1999 "schmerzliche" Vorwürfe insbesondere zur Unter-, Über- und Fehlversorgung ertragen müssen. Bei Vorgängerregierungen sei "der freiberufliche Arzt erklärtes Feindbild" gewesen.

Das geplante Versorgungsgesetz bewertete Hoppe als grundsätzlich richtig. Nach seiner Auffassung müssen die Ärztekammern in die regionale Bedarfsplanung eingebunden werden, die Bundesärztekammer solle Mitwirkungsrechte im Gemeinsamen Bundesausschuss erhalten.

Hoppe lehnt ärztliche Sterbebegleitung ab

Mit Blick auf die Beratungen zu den Prinzipien ärztlicher Sterbebegleitung am Mittwoch stellte Hoppe unmissverständlich klar: "Die Mitwirkung des Arztes bei der Selbsttötung ist keine ärztliche Aufgabe. Es gibt keinen Positionswandel der Ärzte."

Jörg-D. Hoppe ließ in seiner Rede zwölf Jahre Amtszeit Revue passieren.

Jörg-D. Hoppe ließ in seiner Rede zwölf Jahre Amtszeit Revue passieren.

© Frank Schischefsky

In einem wesentlichen Punkt bleiben Positionen von Hoppe und der Politik konträr: bei der Notwendigkeit der Priorisierung.

Hoppe mahnte erneut eine politische und gesellschaftliche Debatte vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen an. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr widersprach wiederum: Auch in einer alternden Gesellschaft und bei medizinischem Fortschritt "haben wir den Ehrgeiz, Rationierung zu vermeiden und genügend Menschen für das Gesundheitswesen zu finden".

Das Versorgungsgesetz solle dazu eine wichtige Grundlage sein. Es soll stabile und verlässliche Rahmenbedingungen für junge Ärzte schaffen sowie Beruf und Familie vereinbar machen.

Realisiert werden solle dies mit weniger Vorgaben und mehr Freiheiten.

Lesen Sie alle Berichte und Hintergründe in unserem Special zum 114. Deutschen Ärztetag.

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