Statt Gesundheitskiosken

Hausärzteverband für flächendeckende Sozialberatung in Arztpraxen

Veröffentlicht:

Berlin. Der Hausärzteverband hat Pläne der Bundesregierung für sogenannte Gesundheitskioske kritisiert. Stattdessen fordert der Verband, Sozialarbeiter in den Arztpraxen einzusetzen. Mit den Kiosken würde „eine neue, eigene Struktur und somit eine weitere Schnittstelle“ aufgebaut, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Dr. Markus Beier, der Ärzte Zeitung. „Als ob es unendlich Geld gäbe.“

Stattdessen fordern die Hausärzte Sozialarbeiter für die Arztpraxen, zumindest überall dort, wo Lebensverhältnisse prekär sind. „Wenn die Sozialberatung in der Arztpraxis vorgehalten wird, ist die Schnittstelle viel besser managebar. Das sollten wir nutzen“, sagte Beier.

„Sinnfreie Doppelstrukturen“

Der Verbandschef verwies auf das Projekt der „Arztpraxisinternen Sozialberatung“ in Berlin-Lichtenberg. Dort arbeiten in neun Hausarztpraxen und vier Kinderarztpraxen Sozialberater, die laut Beier „medizinische Versorgung und soziale Hilfen zusammenbringen, nur ohne sinnfreie Doppelstrukturen“. Nach seinen Worten sind in Lichtenberg „schon Zehntausende von Menschen betreut worden“. Wöchentliche gibt es dort eine Sozialsprechstunde und sogar Hausbesuche. „Warum mache ich daraus kein flächendeckendes Angebot?“, so Beier.

Die Gesundheitskioske sollen nach dem Willen der Bundesregierung einen niedrigschwelligen Zugang zur Gesundheitsversorgung ermöglichen, etwa für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf, mit Sprachbarrieren oder für Leute ohne Hausarzt.

Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) hatte ursprünglich bis zu 1.000 dieser Kioske bundesweit geplant. Von dieser Zielmarke war er in seinem Entwurf für ein Gesundheitsversorgungsstärkungsentwurf abgerückt. Der Gesetzesentwurf soll nach der Sommerpause ins Parlament eingebracht werden. (eb)

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reaktion auf neue Erkenntnisse

G-BA will Früherkennung von Prostatakrebs verbessern

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
600 Menschen pro Tag sterben in Deutschland an Krebs. Der Vision Zero e.V. möchte dazu beitragen, dass vermeidbare, krebsbedingte Todesfälle verhindert werden.

© IRStone / stock.adobe.com

Porträt

Vision Zero: Vereint gegen Krebs

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Hausarzt hört die Brust seines Patienten mit einem Stethoskop ab.

© eyetronic / stock.adobe.com

Studie in Hausarztpraxen

Welche Herzgeräusche geben Anlass zur Besorgnis?