Kommentar

Hausarzt ist nicht gleich Hausarzt

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Die künftige Versorgungslücke im hausärztlichen Bereich könnte noch viel größer sein als bisher angenommen. Eine nicht unerhebliche Anzahl von niedergelassenen Ärzten, die als Hausärzte zugelassen sind, bewegen sich mit ihrem Tätigkeitsspektrum außerhalb dieses Versorgungsbereichs.

Nach Einschätzung von Dr. Dirk Mecking, Vorsitzender des nordrheinischen Hausärzteverbands, leben in Nordrhein 25 Prozent der Hausärzte nicht mehr von den Kernaufgaben der hausärztlichen Versorgung. Das ist eine Größenordnung, die nicht vernachlässigt werden darf.

In den meisten anderen Regionen wird es nicht anders aussehen. Bei der Beantwortung der Frage, ob und wie die hausärztliche Versorgung noch sichergestellt werden kann, muss das Leistungsgeschehen in den Praxen stärker als bisher in den Blickpunkt rücken.

Wahrscheinlich sieht es an manchen Orten schon düsterer aus, als die Zulassungs-Zahlen es erwarten ließen.

Die Problematik zeigt, dass die einmalige Zulassung als Hausarzt nicht ausreicht. Wenn es um die Patienten-Versorgung geht, müssen die zuständigen Gremien offenbar nach einiger Zeit auch einmal nachprüfen, ob tatsächlich "Hausarzt" drin ist, wenn "Hausarzt" drauf steht.

Lesen Sie dazu auch: Pseudo-Hausärzte: So wird Kollegen das Leben schwer gemacht

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