Sachsen-Anhalt

Hausarztklasse geht in Magdeburg an den Start

Angehende Hausärzte sollen vom Studienbeginn an auf ihre speziellen Anforderungen vorbereitet werden.

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Flagge von Sachsen-Anhalt: Auch in Magdeburg werden nun angehende Hausärzte gezielt und vom ersten Semester an auf ihre künftige Tätigkeit vorbereitet.

Flagge von Sachsen-Anhalt: Auch in Magdeburg werden nun angehende Hausärzte gezielt und vom ersten Semester an auf ihre künftige Tätigkeit vorbereitet.

© YuI / stock.adobe.com

Magdeburg. Ende Oktober ist der Startschuss für die erste Klasse Hausärzte an der Universität Magdeburg gefallen. Nach Halle sollen nun auch in Magdeburg angehende Hausärzte gezielt und vom ersten Semester an auf ihre künftige Tätigkeit vorbereitet werden. Außer Seminaren zu Arbeit, Organisation und Besonderheiten von Haus-/Landärzten wird jeder Studierende von jeweils einem Hausarzt-Mentoren betreut.

Stipendium in Höhe von 800 Euro

Eine Eins-zu-eins-Betreuung ist garantiert, so Dr. Burkhard John, Vorstand der KV Sachsen-Anhalt, die die Vermittlung der Mentoren unterstützt hat und nun Kosten für Fahrten zu den Mentoren (pro Jahr und Student 100 Euro) übernehmen will.

Darüber hinaus können Studierende der Hausarztklasse ab dem ersten Studienjahr ein Stipendium in Höhe von 800 Euro in Anspruch nehmen.

Den übrigen Studierenden ist es erst nach dem Physikum möglich, sich für ein entsprechendes Stipendium zu bewerben. Voraussetzung ist in jedem Fall die Verpflichtung, als Hausarzt in einer unterversorgten Region Sachsen-Anhalts zu arbeiten.

Großes Interesse bei Mentoren

„Die Bereitschaft Studierende gezielt in der eigenen Praxis anzuleiten und Erfahrungen weiterzugeben, war groß“, sagt Professor Hermann-Josef Rothkötter, Dekan der Medizinischen Fakultät. Er zeigt sich überzeugt, einen Nerv getroffen zu haben. Der frühe Patientenkontakt gestatte den besten Einblick in die praktische Arbeit und Mentoren, mittelfristig Nachwuchs für ihre Praxen zu interessieren.

Derzeit sind in Sachsen-Anhalt etwa 140 Hausarztpraxen unbesetzt und bereits heute ist fast jeder sechste Hausarzt älter als 65 Jahre (13,9 Prozent). KV-Berechnungen zufolge werden dem Land im Jahr 2032 mehr als 260 Allgemeinmediziner fehlen. Diesem Trend soll auch die ab dem Wintersemester 2020/21 greifende Landarztquote entgegenwirken. Danach sollen künftig bis zu 20 von insgesamt 400 Studienplätzen an den Unis in Halle und Magdeburg für angehende Landärzte reserviert werden.

Halle erfolgreicher Vorreiter

An der Medizinischen Fakultät Halle ist die bereits 2011 etablierte „Klasse Allgemeinmedizin“ sehr erfolgreich. Im vergangenen Studienjahr war die Zahl der Bewerber so hoch, dass gleich zwei Klassen mit jeweils 20 Studierenden an den Start gehen konnten. Absolventen der ersten Jahrgänge praktizieren bereits als Allgemeinmediziner. (zie)
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