Kommentar

Heilsamer Zwang für Sachlösungen

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Der Gruppenantrag von SPD-Abgeordneten zur Behandlung Schwerstabhängiger mit Diamorphin ist ein ermutigendes Zeichen. Endlich bewegt sich etwas in der parlamentarischen Hängepartie.

Die Modellprojekte haben die Vorteile der diamorphin-gestützten Behandlung klar gezeigt. Nur die Unionsfraktion sah das anders: Mal war das Modellprojekt nicht "ausstiegsorientiert" genug, dann fürchtete man zu hohe Kosten für die Kassen. Kohärente Drogenpolitik sieht anders aus.

Mit dem Gruppenantrag haben nun Unionsabgeordnete unbedrängt vom Fraktionszwang die Option, für eine sachlich gebotene Regelung zu votieren. Das gilt - bei umgekehrten Vorzeichen - auch für den Gruppenantrag zu Spätabtreibungen, den Parlamentarier der CDU/CSU eingebracht haben.

Hier sperrt sich bisher die SPD für Lösungen, die auch von der Bundesärztekammer unterstützt werden. Viel Zeit haben die Abgeordneten bis zum Bundestagswahlkampf nicht mehr. Sie können mit den beiden Gruppenanträgen zeigen, dass der Bundestag mehr ist als die Summe seiner Teile, der Parteien.

Lesen Sie dazu auch: SPD-Abgeordnete wollen Substitutionsbehandlung retten

Mehr zum Thema

KHK-Diagnostik

G-BA-Beschluss zum Herz-CT tritt in Kraft

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer