Hamburg

Honorareinbehalt sorgt für Verstimmung

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Mehr Transparenz bei der Abrechnung - das haben Vertreter vom Hamburger KV-Vorstand verlangt. Ärger macht die Schieflage zwischen dem vorab gezahlten und dem tatsächlich ausgezahlten Honorar.

HAMBURG. Mehr Transparenz bei der Abrechnung hat die Vertreterversammlung von der Hamburger KV gefordert.

Die Vertreter sehen die KV in einer Bringschuld, wenn es um die basisgerechte Aufbereitung der zum Teil hochkomplizierten Abrechnungen geht.

Entzündet hatte sich die Diskussion in der jüngsten Vertreterversammlung, als über eine Schieflage zwischen dem im Voraus und dem noch nicht ausgezahlten Honorar beraten wurde.

Zwar war die Versammlung in jedem Jahr mit den entsprechenden Informationen versorgt worden - wirklich bewusst wurde die Dimension vielen aber erst beim diesjährigen Jahresabschluss, der für die Fachärzte nun handfeste finanzielle Folgen hat.

Aus ihrer Gesamtvergütung werden in den kommenden zwei Jahren jedes Quartal 3,5 Millionen Euro einbehalten, dies entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent ihrer Gesamtvergütung.

Kommunikation ist Hauptproblem

Damit soll das in den vergangenen Jahren entstandene Minus zwischen dem im Voraus und dem noch nicht ausgezahlten Honorar wieder ausgeglichen werden. Diese Lücke ist nach Angaben des Revisionsverbandes aus anderen KVen nicht bekannt.

Einer der Gründe für die Schieflage: Die KV war von einer Gesetzesänderung überrascht worden, die eine spätere Korrektur der Honorarauszahlung erforderlich machte.

Hauptproblem für die Vertreter ist die Kommunikation des Themas. "Das hätte früher bekannt gegeben werden müssen", befand Orthopäde Dr. Thorsten Hemker.

"Ich erwarte, dass solche Dinge dort transparent gemacht werden, wo sie hingehören: auf dem Abrechnungsbescheid", schrieb Hemker dem KV-Vorstand ins Stammbuch.

Er sorgte auch dafür, dass die Finanzprüfungen für das übernächste Jahr neu ausgeschrieben werden. Zudem schlug der Finanzausschuss ein zusätzliches externes Controlling vor, um das ehrenamtliche Gremium zu unterstützen. Die Vertreter folgten diesem Vorschlag.

Deutlich wurde aber auch, dass die Vertreter ihrem Vorstand und der Verwaltung in der Sache ungebrochen vertrauen.

Jahresabschluss und Haushalt wurden genehmigt, der Vorstand einstimmig entlastet. KV-Vorstand Walter Plassmann war zuvor in nicht-öffentlicher Sitzung für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden. (di)

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