Honorarwende für die Vertragsärzte

BERLIN (HL). Hausärzte, Vertragsärzte im Osten und in Berlin sind die Gewinner der Honorarreform - sicher ist aber auch, dass ihre Kollegen in Bayern und Baden-Württemberg ebenfalls noch mit kleineren Zuwächsen ab 2009 rechnen können. Zugleich endet die Phase der strikten Budgetierung.

Veröffentlicht:

Nach schwierigen Verhandlungen, die mehrfach zu scheitern drohten, war am Donnerstagabend ein Honorarpaket geschnürt worden, dem die KBV und der Vorsitzende des Erweiterten Bewertungsausschusses Professor Jürgen Wasem gegen das Votum der Krankenkassen zustimmten (wie online berichtet).

Der Gesamtzuwachs 2009 beträgt 2,7 Milliarden Euro. Der Orientierungspunktwert liegt bei 3,5085 Cent. Das zusätzliche Geld steht daher für mehr Leistungen bereit, die bislang schon erbracht worden sind. Das kritisieren die Kassen. Ärzte in den neuen Ländern profitieren mit einem Zuwachs von 680 Millionen Euro (plus 20 Prozent) weit über Durchschnitt.

Ärzte in Bayern können mit einem Zuwachs von 4 bis 5 Prozent rechnen. Die Trennung der Vergütung von Haus- und Fachärzten wird fortgeführt. Sichergestellt ist, dass extrabudgetär vereinbarte Leistungen sowie Prävention nicht abgewertet werden. Sie werden im EBM aufgewertet.

In Zukunft richten sich Honorarerhöhungen nach der Morbidität, der Verlagerung von Behandlungen aus der Klinik in die Praxis und nach dem medizinischen Fortschritt. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt begrüßte das Ergebnis, das sie rasch genehmigen will.

Lesen Sie dazu auch: Arzthonorar: Geld allein reicht nicht! Kassen hadern mit Ergebnis Klippe 1: Prävention und extrabudgetäre Leistungen Klippe 2: Das Aus für Verträge über Honorarverteilung Klippe 3: Verteilung unter Regionen und Fachgruppen

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Orientierung am kranken Menschen

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsverbände

Radioonkologen sind jetzt im SpiFa vertreten

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job

Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar