Hoppe will neue Debatte über Organspende

BERLIN (hom). Bundesärztekammer-Chef Professor Jörg-Dietrich Hoppe hat eine "ernsthafte" Debatte über die Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden gefordert.

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"Die sogenannte Widerspruchslösung, nach der Hirntoten Organe entnommen werden können, sofern sie dem zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen haben, kann dazu beitragen, mehr Menschenleben zu retten", sagte Hoppe am Montag.

Wichtig sei allerdings darauf zu achten, dass es bei der Diskussion nicht zur Verunsicherung der Bevölkerung und damit zum Rückgang der Spendebereitschaft komme. Hoppe widersprach damit Äußerungen seines Stellvertreters Dr. Frank Ulrich Montgomery. Dieser hatte im "Tagesspiegel" erklärt, schon eine Debatte über die Widerspruchsregelung verstärke bestehende Vorbehalte gegen die Organspende. "Sie macht mehr kaputt, als sie an Nutzen bringt."

Auch in der Koalition gehen die Meinungen auseinander. Ausgelöst worden ist die Debatte von der erfolgreichen Nierentransplantation von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier an seine Ehefrau. In Deutschland warten derzeit etwa 12 000 Menschen auf ein Organ. Täglich sterben drei Patienten, weil nicht rechtzeitig ein Organ bereitsteht.

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