Corona-Krise / WHO

Impfausfälle treffen bis zu 80 Millionen Kinder

Die COVID-19-Pandemie bedroht nicht nur unmittelbar Erkrankte. Die WHO berichtet auch über ausgefallene Impfungen, die Kinder gefährden.

Veröffentlicht:

Genf. Bis zu 80 Millionen Kinder unter einem Jahr sind nach UN-Angaben durch coronabedingte Impfausfälle betroffen. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Kinderhilfswerk Unicef und die Impfallianz Gavi am Freitag gemeinsam mitteilten, werden in mindestens 68 Ländern Routine-Impfprogramme derzeit durch die Corona-Krise behindert. Die Ausfälle seien sowohl in armen als auch reichen Ländern zu beobachten.

„Immunisierungen sind eine der kraftvollsten und wichtigsten Präventionsmittel gegen Krankheiten in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus laut der Mitteilung. Die Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie könnten Fortschritte von Jahrzehnten zurückdrehen, etwa im Kampf gegen die Masern.

Die Gründe für die Unterbrechungen der Impfkampagnen seien unterschiedlich. Eltern würden aufgrund von Ausgangsbeschränkungen und der Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nur zurückhaltend das Haus verlassen.

Zudem sei auch der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen teilweise nur eingeschränkt möglich, die Anreise zu solchen Einrichtungen erschwert. Schwierigkeiten bei der Lieferung von Impfstoffen verschärften die Situation noch zusätzlich.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Kampf gegen eine Krankheit auf Kosten des langfristigen Fortschritts im Kampf gegen andere Krankheiten geht“, sagte Unicef-Chefin Henrietta Fore. Besonders betroffen sind nach Angaben der drei Organisationen Impfkampagnen gegen die Masern und gegen Polio. Impfungen gegen die Masern seien in 27 Ländern ausgesetzt worden, Polio-Impfungen sogar in 38 Staaten. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Internationale Gesundheitspolitik

WHO-Mitgliedsländer ringen um Pandemieabkommen

Pandemie-Vorbereitung

194 WHO-Mitglieder wollen Pandemieabkommen retten

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Arzt im Gespräch mit Patientin

© Ground Picture / shutterstock

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

IPD-Fallzahlen & Pneumokokken-Impfung bei Kindern in Deutschland

© Olivier Le Moal - stock.adobe.com

Content Hub Impfen

IPD-Fallzahlen & Pneumokokken-Impfung bei Kindern in Deutschland

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Referentenentwurf

Lauterbachs Klinikreform: Lob von den Uniklinika und Prügel aus den Ländern

Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Die Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen warnt, die geplante Klinikreform bilde die besondere Situation für die Behandlung von Menschen mit seltenen Erkrankungen nicht ausreichend ab.

© Frank Molter / dpa

Sieben-Punkte-Papier mit Forderungen

ACHSE beklagt: Seltene Erkrankungen bei Klinikreform nicht berücksichtigt