In Spaniens Gesundheitszentren geht das Licht aus

BARCELONA (mame). Die Wirtschaftskrise in Spanien hat das staatliche Gesundheitssystem erreicht. Spanien und vor allem die hochverschuldeten Regionalregierungen müssen dringend sparen. Auch Spaniens reichste Region Katalonien mit ihrer Metropole Barcelona muss insgesamt sieben Milliarden Euro Schulden abbauen und setzt den Rotstift bei den Krankenhäusern an.

Veröffentlicht:
Barcelona: Auch die reichste Region Katalonien mit ihrer Metropole am Meer ist verschuldet.

Barcelona: Auch die reichste Region Katalonien mit ihrer Metropole am Meer ist verschuldet.

© berg_bcn / fotolia.com

Seit Ende Juli werden zehn Prozent der gesamten Gesundheitszentren in der Region den Sommer über komplett geschlossen. Weitere 20 Prozent behandeln nur noch vormittags Patienten. Die Generalitat, die katalanische Regionalregierung, rechtfertigte die Schließung mit der in der Ferienzeit sinkenden Patientenzahl.

Gewerkschaften sorgen sich

Die Gewerkschaften fürchten jedoch, dass die meisten der vorübergehend geschlossenen Gesundheitszentren auch nach dem Sommer nicht wieder öffnen werden.

"Die Regionalregierung hat uns bestätigt, in Zukunft generell auf 50 Prozent der Gesundheitszentren verzichten zu wollen", erklärt Carme Navarro, Gesundheitsbeauftragte der spanischen Gewerkschaft CC OO. Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas kündigte Kürzungen im Umfang von einer Milliarde Euro im Gesundheitswesen an.

Protesten entlang der Costa Brava

Unterdessen kam es in mehreren Küstenstädten entlang der Costa Brava sowie in Dörfern im katalanischen Hinterland zu Protesten von Bürgermeistern und Anwohnern, deren Gesundheitszentren geschlossen wurden.

Die Menschen müssen nun teilweise über 25 Kilometer in die nächste Ortschaft fahren, um ärztlich behandelt zu werden. Gewerkschaften fürchten, dass es im Gesundheitswesen zu Massenentlassungen kommen könnte.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant