Umfrage

In der Krise geht Gesundheit vor Freiheitsrechten

In einer Umfrage des Rechtsschutzversicherers Roland billigen 69 Prozent der Befragten die vorübergehende Einschränkung von Grundrechten in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie.

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Köln. In einer Situation wie der aktuellen Corona-Pandemie räumt der Großteil der Bevölkerung dem Gesundheitsschutz Vorrang gegenüber den freiheitlichen Grundrechten ein. Das zeigt der „Rechtsreport 2021“ des Kölner Versicherers Roland Rechtsschutz.

Danach halten es 69 Prozent für gerechtfertigt, wenn der Staat in einer solchen Krisensituation den Gesundheitsschutz der Bevölkerung höher bewertet als einzelne Freiheitsrechte der Bürger. Zwölf Prozent lehnen das ab, 19 Prozent sind unentschlossen.

Jüngere und AfD-Wähler fühlen sich am stärksten eingeschränkt

Für die repräsentative Umfrage hatte das Institut für Demoskopie Allensbach im November des vergangenen Jahres 1286 Deutsche ab 16 Jahren befragt. Von ihnen sehen sich 59 Prozent durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gar nicht, kaum oder weniger stark in ihren Freiheitsrechten eingeschränkt. Bei 39 Prozent ist das stark oder sehr stark der Fall. Besonders stark eingeschränkt fühlen sich jüngere Menschen bis 29 Jahre und Wähler der AfD.

Die Menschen halten persönliche Einschränkungen insbesondere dann für gerechtfertigt, wenn sie gut begründet und nachvollziehbar sind (76 Prozent), die Infektionszahlen stark steigen (74 Prozent) oder sie damit helfen können, dass sich die Pandemie nicht weiter ausbreitet (70 Prozent). Eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems akzeptieren 61 Prozent als Argument. (iss)

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