DGIIN schlägt Alarm

Intensivpflegemangel spitzt sich zu

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KÖLN. Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) fordert einen bundesweiten Aktionsplan gegen den Mangel an Intensivpflegekräften.

Dazu gehöre ein Extrabudget für die bessere Bezahlung von Pflegekräften, sagte Professor Christian Karagiannidis vom wissenschaftlichen Beirat der DGIIN anlässlich der 50. Gemeinsamen Tagung der DGIIN und ihrer österreichischen Schwestergesellschaft in Köln.

Je nach Leistungsumfang sollten die Pflegekräfte 500 bis 1000 Euro mehr pro Monat erhalten, forderte er.

"Wir haben einen immer dramatisch werdenden Intensivpflegemangel", warnte Karagiannidis, leitender Oberarzt an der Lungenklinik Köln-Merheim.

Nach einer Umfrage unter Intensivstationen mussten rund 80 Prozent wegen des Personalmangels bereits Betten sperren, berichtete er. Wenn nicht kurzfristig etwas passiert, werde sich die Krise verschärfen.

Immer mehr Pflegekräfte kündigten, der Zustrom neuer Leute werde geringer. Um den Beruf wieder attraktiver zu machen, müssten neben der Bezahlung auch die Rahmenbedingungen verbessert werden, etwa durch alternative Arbeitszeitmodelle.

"Wir müssen die Pflegekräfte besser qualifizieren und ihnen wieder mehr Eigenverantwortung geben." Auch die Akademisierung der Pflege sei ein wichtiger Schritt – sie dürfe aber nicht dazu führen, dass die Pflegekräfte nicht mehr am Bett arbeiten, sagte Karagiannidis. (iss)

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