Im Schnitt 26 Stunden pro Woche

Internetnutzung bei Jugendlichen steigt – BZgA zeigt sich alarmiert

Gamen und daddeln: Die steigende Internetnutzung in der jüngeren Bevölkerung gibt Anlass zur Sorge und ruft außer der BZgA auch den Sucht- und Drogenbeauftragten auf den Plan.

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Eine übermäßige Nutzung digitaler Medien kann mit psychischen Belastungen wie Kontrollverlust, innerer Unruhe oder erhöhter Reizbarkeit einhergehen, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Eine übermäßige Nutzung digitaler Medien kann mit psychischen Belastungen wie Kontrollverlust, innerer Unruhe oder erhöhter Reizbarkeit einhergehen, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

© Gorodenkoff / stock.adobe.com

Köln. Parallel zur derzeit stattfindenden Spielemesse „Gamescom 2024“ in Köln belegt eine neue Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) einen deutlichen Anstieg der Internetnutzung bei den 12- bis 25-Jährigen fest. Die Bundesbehörde befragte 7.000 junge Bundesbürger und verglich die Ergebnisse mit Daten aus den vergangenen zwölf Jahren.

Im Jahr 2023 gaben demnach 96 Prozent der Befragten an, täglich das Internet und Spiele zu nutzen und dies im Schnitt 26 Stunden pro Woche. Dies entspricht einem Anstieg um acht Prozent seit 2015.

Vor allem die Internetnutzung junger Frauen hat deutlich zugenommen: Sie verbringen heute 15 Stunden mehr pro Woche online als 2011, während die männlichen Befragten nur zehn Stunden im Internet unterwegs sind.

Immerhin: Die Nutzung des Internets für Informationszwecke hat um 38 Prozent zugenommen, während die Nutzung für Unterhaltungszwecke um 25 Prozent gestiegen ist. Die Zeit für digitale Spiele ist bei beiden Geschlechtern um 20 Prozent gestiegen, wobei Männer etwas mehr „gamen“ als Frauen.

26 Stunden pro Woche online

Laut der sogenannten Drogenaffinitätsstudie der BZgA kann die übermäßige Nutzung digitaler Medien mit „psychischen Belastungen wie Kontrollverlust oder Entzugssymptomen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ verbunden sein, was die Notwendigkeit „passgenauer Präventionsmaßnahmen“ unterstreiche, sagte Dr. Johannes Nießen, stellvertretender Leiter der BZgA.

Zwar sei „nicht jede online verbrachte Minute gleich schlecht“ und das Internet stelle kein „Wildwest“ dar, doch hänge viel davon ab, „was genutzt und wie es mental verarbeitet wird“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert. Es sei wichtig „Kinder vor ungeeigneten Inhalten zu schützen“ – etwa der Verherrlichung von Alkohol, Nikotin, Drogen oder Glücksspiel, so der SPD-Politiker.

Als Reaktion auf diese Erkenntnisse hat die BZgA die Kampagne „Ins Netz gehen“ initiiert, die sich an Personen ab zwölf Jahren und deren Bezugspersonen richtet. Die Kampagne bietet Tipps, Informationen und Ratschläge, die jungen Menschen helfen sollen, ein gesundes Medienverhalten zu entwickeln. (oka)

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