Zu lange Wartezeiten

KBV kündigt schnelle Lösungsvorschläge an

KBV-Chef Köhler will verhindern, dass Ärzte, die mehr Patienten behandeln, finanziell bestraft werden.

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BERLIN. Bei der Diskussion um kürzere Wartezeiten auf einen Termin beim Arzt hat die KBV kurzfristige Lösungsvorschläge angekündigt.

Gleichzeitig weist KBV-Chef Dr. Andreas Köhler in einer Pressemitteilung aber auch darauf hin, dass zwei Drittel der Bundesbürger entweder sofort oder innerhalb von drei Tagen einen Termin bei einem Arzt erhielten.

"Wir werden trotzdem kurzfristig Lösungsvorschläge und Maßnahmen erarbeiten, die von Ärzten und Patienten gleichermaßen akzeptiert werden", so Köhler.

Der KBV-Chef machte aber auch deutlich, dass Ärzte und Psychotherapeuten, die mehr Patienten annehmen würden, dafür nicht auch noch finanziell bestraft werden dürften. Dies geschehe wegen des Budgetdrucks immer noch häufig.

Köhler forderte von den Krankenhäusern zudem ein "sachgerechtes Entlassmanagement" ein. Hier stecke noch viel Entlastungspotenzial, "das den niedergelassenen Praxen und letztlich kürzeren Wartezeiten für Patienten zugutekommt", so der KBV-Vorstandsvorsitzende. (eb)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 09.01.201422:21 Uhr

Ganz unabhängig davon, ...

dass ich meine, der Kollege Dr. Andreas Köhler hätte nach seinem im November erlittenen Hinterwandinfarkt noch etwas mehr Zeit der Rekonvaleszenz verdient, bin ich der Meinung, dass M i n d e s t s p r e c h s t u n d e n z e i t e n für GKV-Patienten bei vertragsärztlich zugelassenen Haus-, Fach- und Spezialärzten eingeführt werden müssen. Dass nicht Massen- und Fließbandarbeit alimentiert, sondern individualisierte Medizin mit angemessener Einzelfallhonorierung zu fordern und zu fördern sind. Negativbeispiel ist die von Kollegin Regina Feldmann hartnäckig wider besseres Wissen verteidigte "Abstaffelungsregelung". Danach sollen Kassenpraxen mit mehr als 1.200 Scheinen im Quartal einen 10-prozentigen Honorar-Zuschlag bekommen, obwohl man damit keine anständige Medizin mehr machen kann.

Mein persönliches "Blitzlicht" von heute: Von 12 bis 17 Uhr (wir haben donnerstags bis 20 Uhr Sprechstunde) versuchte meine Helferin einen dringenden Kontrolltermin für eine 76-jährige multimorbide Typ-1-Diabetikerin mit Z. n. kombiniertem Aorten- und Mitralklappenersatz (OP am 22. 7. 2013) bei einer befreundeten Kardiologin auszumachen. Dies gelang nur per Fax! Die dortige MFA klagte uns später ihr Leid. Die Telefone sein heiß gelaufen, weil zig Leute mit banalen Beschwerden telefonisch einen dringlichen Soforttermin durchdrücken wollten, ohne in der Praxis überhaupt je registriert worden zu sein. Ein geordneter Praxisbetrieb sei in der ersten kpl. Arbeitswoche des Neuen Jahres wg. Telefon- und Terminterror überhaupt nicht möglich gewesen.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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