Ruf nach Steuerungsmechanismen

KV-Chef zur Debatte über Eigenbeteiligung: „Haben in Teilen der Politik Denkverbote“

Die KV Rheinland-Pfalz fordert mehr Eigenverantwortung von Patienten. KV-Chef Dr. Peter Heinz kritisiert: „Wir haben in gewissen Teilen der Politik, was die Verantwortungsübernahme und eine Selbstbeteiligung der Bevölkerung an Strukturen angeht, Denkverbote.“

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Mainz. Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz schließt sich Forderungen nach mehr Eigenverantwortung von Patientinnen und Patienten an. „Wir müssen eine Art Steuerungsmechanismus einbauen, damit wir mit der Ärztezahl, die wir jetzt haben, die Patienten versorgen können, die es unbedingt notwendig haben“, sagte KV-Vize Dr. Andreas Bartels der Ärzte Zeitung.

KV-Chef Dr. Peter Heinz kritisierte: „Wir haben in gewissen Teilen der Politik, was die Verantwortungsübernahme und eine Selbstbeteiligung der Bevölkerung an Strukturen angeht, Denkverbote.“ Forderungen nach mehr Eigenbeteiligung würden von Bundesgesundheitsminister Lauterbach sofort umgemünzt in eine Strafgebühr – dabei gehe es darum gar nicht.

„Es gibt ja nichts in der Gesellschaft umsonst. Es wird alles von irgendjemandem bezahlt. Fragt sich nur, von wem. Im Grunde genommen ist das auch Betrug an denjenigen, die in die Solidarsysteme einbezahlen“, so Heinz weiter. Er könne eine Politik nicht verstehen, bei der die Verantwortung des Bürgers nach dem Kreuz in der Wahlkabine aufhöre.

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Der Chef des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Thomas Fischbach, hatte sich für eine Eigenbeteiligung der Versicherten für Bagatellfälle ausgesprochen. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), hatte sich ebenfalls zum Thema geäußert und gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ erklärt, es gehe darum, die „Flatrate-Mentalität“ in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu beenden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wies die Idee einer höheren Eigenbeteiligung zurück. (heib)

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