Schleswig-Holstein

KV und AOK schließen neuen Vertrag zu Fußsyndrom

Bislang geltende Vereinbarung hatte gute Ergebnisse, bezog aber Hausärzte der Region nicht mit ein.

Veröffentlicht:

Bad Segeberg. In Schleswig-Holstein entstehen sechs bis sieben regionale Fußnetze, in denen jeweils eine Schwerpunktpraxis federführend als Fußambulanz tätig wird. Die Federführung bestimmen die Praxen untereinander. Der Fußambulanz wird ein Case-Management zur Seite gestellt.

Hierauf hat sich die KV Schleswig-Holstein mit der AOK Nordwest geeinigt. Damit wird ein früherer Vertrag mit dieser Krankenkasse abgelöst, wie KV-Chefin Dr.  Monika Schliffke in der jüngsten Abgeordnetenversammlung bekannt gab. Das vorgesehene praxisübergreifende Case-Management gibt es in Schleswig-Holstein bislang nur im Praxisnetz Herzogtum Lauenburg. Ziel ist es, die Praxen von organisatorischen und bürokratischen Aufgaben zu entlasten.

So soll es funktionieren: Identifiziert eine Praxis ein Fußsyndrom, wird der Patient eingeschrieben und beim Case-Management, das alle weiteren Schritte übernimmt, angemeldet. Dies ist Ansprechpartner für die Patienten zwischen hausärztlichen und diabetologischen Praxen und der Pflege, organisiert Fallkonferenzen, kümmert sich um Material- und Meldelisten und überprüft die Dokumente auf Vollständigkeit. Die Vergütung dieser Leistungen erfolgt unabhängig von den ärztlichen Leistungen.

 Bislang werden rund 120 Patienten der AOK Nordwest in Schleswig-Holstein mit diabetischem Fußsyndrom behandelt, obwohl es nach Inzidenz, Diagnosen und DMP-Zahlen mindestens die dreifache Zahl sein müsste. Bundesweit wird das Fußsyndrom zu spät erkannt, entsprechend hoch ist die Zahl der Amputationen. Die bislang geltende Vereinbarung zwischen den diabetologischen Schwerpunktpraxen und der AOK zeigte zwar gute Behandlungsergebnisse, bezog aber laut KV die Hausärzte der Region nicht mit ein. Schliffke bezeichnete den alten Vertrag als „organisatorisch und abrechnungstechnisch überfrachtet“ – vom neuen Vertrag erwartet sie, dass auch andere Krankenkassen beitreten werden. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können