Versorgungslücken

KV und Kommune als Steuerer

Arbeiten KV und Kommunen etwa in Gesundheitskonferenzen eng zusammen, kann das die ortsnahe Versorgung voranbringen.

Veröffentlicht:

KÖLN. In Abstimmung mit den KVen können die Kommunen dazu beitragen, drohenden Versorgungslücken entgegenzuwirken. Davon geht Dr. Karl-Heinz Feldhoff aus, der Leiter des Gesundheitsamtes im Kreis Heinsberg.

"Eine institutionalisierte Zusammenarbeit der Verantwortungsträger kann zu einer zukunftssichernden, flächendeckenden, ortsnahen und qualitätsgesicherten ärztlichen Versorgung beitragen", sagte Feldhoff auf dem "Gesundheitskongress des Westens 2014" in Köln.

Im Kreis Heinsberg im äußersten Westen Deutschlands haben sich die Beteiligten früh auf Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der gesundheitlichen und sozialen Versorgung der älter werdenden Bevölkerung verständigt, berichtete er. Eine positive und Vertrauen schaffende Rolle spielten dabei die kommunalen Gesundheitskonferenzen.

"Jeder fühlt sich verpflichtet, im Sinne des Ganzen zusammenzuarbeiten." In der Region gebe es inzwischen eine hohe Vernetzung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit den Strukturen der pflegerischen Versorgung.

Zu den Handlungsempfehlungen im Gesundheitsbereich gehören die verbesserte Versorgung in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, die diabetologische Versorgung, die Dekubitusversorgung oder die Verbesserung der Durchimpfungsraten.

Feldhoff geht davon aus, dass die Kommunen und die Selbstverwaltungs-Gremien durch eine engere Verzahnung auf unterschiedlichen Feldern gemeinsam in der Versorgungssteuerung aktiv werden können. Denkbar wäre eine abgestimmte Planung bei den Krankenhäusern - vorausgesetzt, die Kassen stimmen zu.

"Wir bieten an, gemeinsam mit der KV die Entwicklung der Arztzahlen zu beobachten", sagte er. KV und Politik könnten weitere innovative Versorgungsformen auf den Weg bringen - wie es in Heinsberg bereits in der Palliativmedizin und der diabetologischen Versorgung gelungen sei.

Sinnvoll ist eine Zusammenarbeit nach seiner Einschätzung auch beim Thema Inklusion in der gesundheitlichen Versorgung und bei der Stärkung der Hausärzte. "Wenn wir die Lotsenfunktion des Hausarztes nicht ernst nehmen, dann haben wir alle verloren", betonte Feldhoff.

Der Leiter des Gesundheitsamtes hält nichts davon, Kommunen zu Trägern von Arztpraxen zu machen. "Diese Aufgabe sehen wir bei der Selbstverwaltung." (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum geplanten „Gesundheitspunkt“ im Rems-Murr-Kreis

Gesucht ist eine kluge Koproduktion der ambulanten Versorgung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?