Hessen

KV will ambulante fachärztliche Weiterbildung fördern

Nach eigenen Angaben ist die KV Hessen eine der ersten Körperschaften, die nun auch die ambulante fachärztliche Weiterbildung fördert. Gelder sollen für ein halbes Jahr Weiterbildung in der Facharztpraxis gezahlt werden.

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NEU-ISENBURG/FRANKFURT. Die KV Hessen will künftig auch die ambulante fachärztliche Weiterbildung fördern. Für 35 Stellen sollen laut einer Mitteilung der KV jährlich 727.000 Euro zur Verfügung stehen.

Nach eigenen Angaben ist die KV eine der ersten in Deutschland, die diese Förderung auch für die fachärztliche Weiterbildung in der Arztpraxis möglich macht. Die Förderung für Weiterbildungsassistenten in der Allgemeinmedizin ist seit dem GKV-Solidaritätsgesetz von 1999 Teil der Bundesgesetzgebung.

Interessierte Praxischefs, die eine adäquate Stelle für sowie einen interessierten Weiterbildungsassistenten haben, können zwischen April und Juni 2014 erstmals einen Antrag auf Förderung stellen.

Die finanzielle Unterstützung startet dann ab dem 1. Juli. Für ein halbes Jahr werden monatlich 1750 Euro von der KV gezahlt, der Praxischef als Arbeitgeber verpflichtet sich laut KV-Richtlinie, den Förderbetrag "in voller Höhe an den Arzt in Weiterbildung weiterzuleiten sowie die anfallenden Sozialabgaben zu übernehmen".

Gesundheitsstandort Hessen stärken

Die Förderung soll "zum Erwerb zulassungsfähiger Facharztkompetenzen in der fachärztlichen Versorgungsebene" dienen. "In Hessen sind laut aktuellem Beschluss mehr als 30 Stellen in der patientennahen, fachärztlichen Versorgung nicht mehr besetzt. Mit der nun beschlossenen Förderung stärken wir den Gesundheitsstandort Hessen", erklärt KV-Vorsitzender Frank Dastych.

Unter dieses Förderprogramm fällt nicht die Weiterbildung für psychologische Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätige Ärzte. Eine entsprechende Richtlinie werde derzeit von einer Fachgruppe erarbeitet, hieß es.

Über die Richtlinie wurde nach Angaben der KV bereits vor drei Wochen in der nicht-öffentlichen Vertreterversammlung "intensiv diskutiert", eine Mittelung darüber wurde erst jetzt veröffentlicht.

In der üblicherweise nicht-öffentlich tagenden Vertreterversammlung hat es im vergangenen Jahr einen Streit um den Fördertopf Allgemeinmedizin gegeben. Nachdem die Mittel sehr schnell erschöpft waren, wurde eine Warteliste für Interessierte eingerichtet.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin konnten daher 28 angehende Hausärzte ihre Weiterbildung nicht antreten. Inzwischen hat die Vertreterversammlung zugestimmt, weiterhin 225 Stellen in der ambulanten Weiterbildung Allgemeinmedizin zu fördern. (bee)

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