Notfallversorgung

KV will bessere Steuerung der Patienten

Die KV Schleswig-Holstein setzt auf Modelle zur Patientensteuerung in Notfallambulanzen.

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BAD SEGEBERG. Schleswig-Holsteins KV-Chefin Dr. Monika Schliffke hält die Einführung einer Notfallgebühr zur Steuerung der Patientenströme für keine Lösung. Politisch sei eine solche Gebühr derzeit nicht durchsetzbar.

"Geld ist ein Steuerungsfaktor, und selbstverständlich ist es richtig, dass das Gesundheitssystem auch eine finanzielle Mitverantwortung der Patienten fordern muss. Damit beim Notdienst anzufangen, ist politisch aber ein No go. Erst recht, wo nächstes Jahr Bundestagswahlen sind", sagte Schliffke bei der Vertreterversammlung in Bad Segeberg.

Für "taktisch geschickter und zielgerechter" hält sie es, längerfristige Steuerungsziele wie etwa die Hausarztzentrierung in den Vordergrund zu rücken "und dann zu allem im Gespräch zu bleiben."

Modellprojekt gestartet

Wie berichtet läuft im Norden derzeit ein Modellprojekt am Westküstenklinikum (WKK) Heide, wo der Notfallambulanz eine gemeinsame Anmeldung von KV-Anlaufpraxis und Ambulanz vorgeschaltet ist, um die Patientenströme besser lenken zu können. Auch nutzen die Ärzte der Anlaufpraxis und der Klinik dieselben Behandlungsräume.

Schliffke ging auch auf den abgelehnten Antrag zur Förderung der Digitalisierung des QuaMaDi-Prozesses ein. Wie berichtet wird es die erhoffte Förderung durch den Innovationsfonds für dieses nur in Schleswig-Holstein etablierte Programm zur Entdeckung von Brustkrebs nicht geben.

"Alle Pläne sind nun erst einmal in sich zusammengefallen. Im Moment befinden wir uns in einem Schwebezustand. Über uns schwebt das Damoklesschwert einer Kündigung des Programms seitens der Kassen", sagte Schliffke. Sie kündigte an: "Wir geben aber nicht auf, wir machen den Kassen ein Angebot."

Dies sieht nach Absprache mit den Berufsverbänden der beteiligten Arztgruppen auch eine Honorarabsenkung für die erbrachten Leistungen vor.

Für Schliffke ein Angebot, dass die Kassen eigentlich nicht ablehnen können, "vor allem, wenn man sich nicht unerheblichem politischem Druck aussetzen will". Nur: Die Entscheidung hierzu werde nun mal nicht im Land, sondern "bei den Controllern in Dortmund, Hamburg und Wuppertal getroffen". (di)

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