Nordrhein-Westfalen

KVen handeln Vertrag zur Flüchtlingsversorgung aus

Veröffentlicht:

DORTMUND. In Nordrhein-Westfalen verhandeln die beiden Kassenärztlichen Vereinigungen mit der Landesregierung über einen Vertrag zur medizinischen Versorgung der Flüchtlinge durch niedergelassene Ärzte.

Er soll das Vorgehen bei Erstuntersuchungen und eventuell notwendigen Behandlungen der Flüchtlinge in den zentralen Einrichtungen des Landes regeln, berichtete der Vize-Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe Dr. Gerhard Nordmann bei der jüngsten Vertreterversammlung.

Während das Landesgesundheitsministerium das Vorhaben von Anfang an unterstützt habe, sei das Innenministerium zögerlich gewesen, habe inzwischen aber auf den gemeinsamen Vertragsentwurf der KVen und des Gesundheitsministeriums reagiert.

Noch sei das Engagement vieler niedergelassener Ärzte und besonders der schon im Ruhestand befindlichen Ärzte groß, betonte Nordmann.

"Ich fürchte aber: Ohne die dringend erwarteten verlässlichen Strukturen in Abrechnung und Verordnung werden auf Dauer viele Kollegen ihren Einsatz wieder zurückfahren."

"Abwicklung über KV wäre sinnvoll"

Die KVen würden sich um das Thema kümmern, obwohl sie nur für die Versorgung von GKV-Versicherten zuständig sind, hatte der Vorsitzende der KV Nordrhein Dr. Peter Potthoff zuvor betont. "Aber wir könnten diese Versorgung leisten, und die Abwicklung über die KV wäre sinnvoll", sagte er.

Der Hausärzteverband Nordrhein hat angekündigt, dass er Praxisteams in überregionalen Informationsveranstaltungen in Aachen, Düsseldorf und Bonn über die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der medizinischen Versorgung von Asylbewerbern und Flüchtlingen schulen will.

Dabei geht es um die erforderlichen Informationen zu Kostenträgern, Leistungsanspruch und Abrechnung, Verpflichtungen bei der Indikation, Impfung, Heilmittel sowie zur stationären Behandlung.

Der stellvertretende Vorsitzende des Verbands Dr. Oliver Funken hat der KV Nordrhein bei der Organisation der Versorgung der Flüchtlinge eine enge Kooperation angeboten. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bundesrat

Bayern wirbt für Abschaffung des „begleiteten Trinkens“

Kommentare
Thomas Reyer 09.09.201514:27 Uhr

Mandat ?

Woher haben die KV en das Mandat so etwas zu verhandeln ? Im KV System funktioniert nix, alles ist unterfinanziert aber großspurig mit der Poltik verhandeln

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Veranstaltungsformat

Speeddating mit möglichen Praxisnachfolgern: Stimmt die Chemie?

Die Plastination des Gehirns

Mikroplastik als möglicher Risikofaktor für Parkinson

Lesetipps
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)

© Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Erstmals STIKO-Empfehlung für Impfung gegen Chikungunya

Eine Frau nimmt eine Tablette ein und schaut dabei gedankenverloren aus dem Fenster.

© eternalcreative / Getty Images

Metaanalyse von 49 Studien

Absetzen von Antidepressiva verursacht meist milde Symptome

Vorhofflimmern im 1-Kanal-EKG

© wildpixel / Getty Images / iStock

Empfehlungen für die Praxis

S3-Leitlinie Vorhofflimmern: Das steht drin