Infektionen

Kabinett beschließt neue HIV-Strategie

Zielgruppenspezifischere Aufklärung, möglichst frühe Diagnostik und Therapie - darauf zielt die neue Aids-Strategie ab.

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BERLIN. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Entwurf einer Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen ("BIS 2030 - Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend") beschlossen und Bundestag und Bundesrat zugeleitet.

Die federführenden Ministerien für Gesundheit und Entwicklung reagieren damit auf neue Herausforderungen: sich änderndes Sexualverhalten durch Internet-Kontakte, neue Drogenkonsummuster und international wachsende Mobilität. Ferner werden immer noch Lücken in der Prävention, Testung und Versorgung gesehen. Das reicht von der unzureichenden Nutzung der HPV-Impfung über die steigende Zahl von Syphilis-Fällen bis hin zu Resistenzbildungen von Antibiotika gegen Gonorrhoe.

Die nun novellierte Strategie zielt darauf ab, bedarfsgerechte und integrierte Aufklärungs-, Diagnostik- und Therapieangebote auszubauen mit dem Ziel einer möglichst frühen Diagnosestellung und Therapie. Im Fall von Hepatitis C bedeutet das heute eine reale Chance auf Heilung, bei HIV unter den Bedingungen einer effektiven Therapie die Vermeidung von Übertragungsrisiken.

"Eine Erhöhung der HPV-Impfquoten wird angestrebt", heißt es in dem Strategiepapier. Die gegenwärtigen Empfehlungen der STIKO sehen Impfungen für Mädchen zwischen neun und 14 Jahren vor, eine Nachimpfung bis zum 18. Lebensjahr ist möglich.

Ärzte und Eltern setzen die Empfehlung allerdings unzureichend um. Die STIKO prüft derzeit, ob die Impfung auf andere Gruppen wie Jungen oder Männer, die Sex mit Männern haben, ausgedehnt werden soll.

Ferner strebt die Bundesregierung eine Steigerung der Hepatitis-B-Impfquoten insbesondere für HIV-Infizierte, injizierende Drogenkonsumenten , Männer, die Sex mit Männern haben, sowie für Haftinsassen an. (HL)

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