Schleswig-Holstein

Kammer schießt sich auf Feldmann ein

In der Kammerversammlung in Schleswig-Holstein wird massive Kritik an KBV-Vorstand Feldmann laut. Dagegen wird der Wert einer fachübergreifenden KBV betont.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

BAD SEGEBERG. Die Kammerversammlung der Ärztekammer Schleswig-Holstein hat sich deutlich zur Kontroverse in der KBV positioniert und einstimmig einer Resolution der KV Schleswig-Holstein zugestimmt.

Diese hatte vor einer Spaltung der Ärzteschaft gewarnt und in diesem Zusammenhang Regina Feldmann, Vorstandsmitglied der KBV, massiv angegriffen.

Mehrere Delegierte hatten zuvor in Bad Segeberg klargestellt, dass sie Feldmanns Kurs in der KBV missbilligen. "Die Einstellung von Frau Feldmann ist nicht die Haltung aller Hausärzte", stellte Allgemeinmediziner Dr. Frank Niebuhr klar.

Dr. Hans-Joachim Commentz befand, das Verhalten Feldmanns gehöre "abgestraft". Den Grund für die "Einmischung" der Kammer in eine KV-Angelegenheit lieferte Vorstandsmitglied Dr. Thomas Schang: "Eine geschlossene KBV ist ein Wert, der nicht gefährdet werden darf."

Ins Rollen gebracht hatte die Diskussion Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann, der in seinem Bericht auf die KBV-Diskussion und die damit zusammenhängenden Pläne der Arbeitsgruppe Gesundheit in den laufenden Koalitionsverhandlungen hingewiesen hatte.

Haus- und Fachärzte einvernehmlich

Demnach sollen die Vertretungen der Kassenärzte künftig zu gleichen Teilen mit Haus- und Fachärzten besetzt sein. Hausärzte sollen sich dann nur um hausärztliche Belange, Fachärzte allein um fachärztliche Angelegenheiten kümmern dürfen.

Bei einer Umsetzung dieser Regelung befürchtet die Kammerversammlung eine Spaltung der Ärzteschaft, die dem kollegialen Selbstverständnis und einer sachgerechten Patientenversorgung entgegen stehen.

Auch würde eine solche Trennung nicht die gelebte Wirklichkeit wiedergeben, in der Haus- und Fachärzte täglich einvernehmlich zugunsten ihrer Patienten zusammenarbeiten, teilte die Kammer anschließend mit.

Außerdem sprach sich die Kammerversammlung gegen normative Vorgaben zu Besetzung und Arbeitsweise der Gremien durch die künftige Bundesregierung aus.

Sie würden unzulässige Eingriffe in die ärztliche Selbstverwaltung bedeuten, dessen Grundprinzip konterkarieren und ihre Effizienz schwächen, hieß es.

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