IGES-Studie

Kassen wissen Generika nicht zu würdigen

Pro Generika präsentiert neue Daten zum Versorgungs-Nutzen von Nachahmerpräparaten.

Veröffentlicht:

BERLIN. Generika tragen dazu bei, die medikamentöse Versorgung maßgeblich zu verbessern, lautet das Fazit einer Studie des Berliner IGES-Instituts ("Value of Generic Medicine").

"Eine rasche Marktdurchdringung von Generika mit mengenbezogenen Marktanteilen von 75 bis 90 Prozent zwei Jahre nach Markteintritt ermöglicht den Zugang von wesentlich mehr Patienten zur Arzneimitteltherapie bei gleichen Ausgaben", berichtete Dr. Martin Albrecht, Geschäftsführer des IGES, anlässlich der Studien-Vorstellung am Montag in Berlin.

Schnellere Marktdurchdringung

Darüber hinaus führe eine rasche Marktdurchdringung zu geringeren Ausgaben, während gleich viele Patienten behandelt werden könnten. Nicht zuletzt würde eine schnelle und starke Generika-Marktdurchdringung über den ausgabendämpfenden Effekt auch eine kontinuierliche Steigerung der Behandlungsraten bewirken.

Die Markt- und Versorgungsbedeutung von Generika spiegele sich allerdings keinesfalls in den Arzneimittelausgaben der Krankenkassen wider - weniger als zehn Prozent entfielen 2014 nach Abzug aller Rabatte auf Nachahmerpräparate, kritisierte Pro-Generika-Vorstandschef Wolfgang Späth.

"Die Kassen erkennen den Wert von Generika nicht an und fokussieren sich bei der Versorgung ihrer Versicherten eindimensional auf den niedrigsten Preis", bemängelt der Verband.

Infolge dessen gebe es immer weniger Anbieter auf dem Markt und diese Marktverengung verschlimmere sich noch durch die Rabattverträge. Die Gefahr, dass es zu Lieferengpässen kommt, nehme zu. Nach Ansicht von Pro Generika sollten keine Rabattverträge für versorgungskritische Arzneimittel mehr abgeschlossen werden dürfen.

Auch für komplexe, schwer herzustellende Wirkstoffe sollte es keine Rabattausschreibungen mehr geben. Stattdessen sollten die Krankenhäuser mehr Verantwortung übernehmen und verbindliche Abnahmemengen für ihren Generikaeinkauf festlegen, fordert Pro Generika. ( mam)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gastbeitrag zum Hauptstadtkongress

Innovation ist kein Nice-to-have – sondern ein Muss

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt