Kommentar – Niedrige Vergütung

Kaum Anreiz für Hausbesuche

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Wer eine Versorgung aus einem Guss will, sollte sich auch um die Bereiche kümmern, die seit Jahrzehnten wie selbstverständlich hingenommen werden. Es geht um Hausbesuche, die besser vergütet werden sollen, wie KBV-Chef Dr. Andreas Gassen fordert. Etwa 25 Euro inklusive Fahrpauschale sind tatsächlich ein Witz. Selbstverständlich muss hier nachgebessert werden.

Doch sich nur an Zahlen zu orientieren, ist wenig zielführend. Ein Rückgang der Hausbesuche von fünf Millionen innerhalb von nur vier Jahren bedeutet nicht zwangsläufig eine Verschlechterung der Versorgung, zumal unklar ist, wie viele Besuche etwa über die Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung erbracht werden.

Dennoch: Es muss ein ganzes Bündel von Maßnahmen intensiver diskutiert werden, wie auch künftig die Versorgung von Patienten zu Hause und insbesondere in Pflegeheimen sichergestellt werden kann.

Gerade hier hat die Bundesregierung zu Jahresbeginn mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz neue Akzente gesetzt, unter anderem über die Förderung der Videosprechstunde. Auch der erweiterte Einsatz von Medizinischen Fachangestellten, etwa von VERAH, NäPA und EVA, zählt dazu. Primär sollte es dabei um Delegation und nicht um Substitution gehen!

Lesen Sie dazu auch: Gassen warnt: Hausbesuche stehen auf der Kippe

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