Baden-Württemberg

Kliniken und KV warnen vor Ärztemangel

Absehbare Sicherstellungsprobleme veranlassen KV und Kliniken zur Vorwärtsverteidigung.

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STUTTGART. KV und Krankenhausgesellschaft in Baden-Württemberg warnen vor einem "alarmierenden" Mangel an Ärzten und Pflegekräften.

Handelten Politiker in Bund und Ländern nicht rasch, dann werde das "nicht ohne Folgen für die medizinische Versorgung im Land bleiben", hieß es bei einer Pressekonferenz beider Organisationen am Montag in Stuttgart.

Detlef Piepenburg, Vorstandsvorsitzender der Landeskrankenhausgesellschaft, verwies auf die steigenden Probleme der Kliniken, Stellen zu besetzen. Aktuell seien 400 Arztstellen und 1200 Stellen von Pflegekräften unbesetzt. KV-Chef Dr. Norbert Metke zeichnete ein ähnliches Bild für die ambulante Versorgung.

Rund 500 Hausarztpraxen würden in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht wiederbesetzt werden können. Zudem seien in Baden-Württemberg aktuell 1360 Hausärzte älter als 65 Jahre. Deshalb werde sich der Ärztemangel nicht auf ländliche Räume beschränken.

KV und Krankenhausgesellschaft spielten mit Blick auf die absehbaren Sicherstellungsprobleme den Ball an die Politik zurück. Überdurchschnittliche Löhne führten zu hohen Einnahmen bei den Krankenkassen, aber auch zu hohen Personalkosten.

Aufwand für Dokumentation wächst

Die Erlöse für Klinikleistungen lägen aber unter dem Bundesdurchschnitt, weil das Lohnniveau bei der Klinikvergütung nicht berücksichtigt werde. Dringend angegangen werden müsse auch der Bürokratieabbau. Der wachsende Aufwand für Dokumentation bei Ärzten und Pflegekräften führe zu einer sinkenden Arbeitszufriedenheit, hieß es.

Die Techniker Kasse verwies darauf, dass es im Südwesten bisher keine Unterversorgung gebe. Die Kasse sprach sich dafür aus, die Niederlassung in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Planungsbereichen und Arztgruppen zu fördern.

Ein mögliches Instrument sei die Abrechnung der vertragsärztlichen Leistungen als Einzelleistungsvergütung ohne Mengenbegrenzung mit dem regionalen Punktwert, so die TK.

Nicht richtig sei die Aussage, die überdurchschnittlichen Löhne in Baden-Württemberg führten zu höheren Einnahmen der Krankenkassen im Land. "Diese Einnahmen fließen in den bundesweiten Gesundheitsfonds, aus dem die Mittel unabhängig von den Lohnkosten in den einzelnen Bundesländern verteilt werden", sagte TK-Landeschef Andreas Vogt. (fst)

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