Geldspritze

Konzept zur Primärversorgung gefördert

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MAGDEBURG. Ein Zukunftsmodell Primärversorgung will Markus Herrmann, Professor für Allgemeinmedizin an der Universität Magdeburg, mithilfe der Robert Bosch Stiftung verwirklichen.

Die erste Hürde ist bereits geschafft: Mit 50.000 Euro fördert die Stiftung die Konkretisierung des Konzepts für innovative hausärztliche Versorgung in Wolmirstedt.

Bis zum Dezember muss das Konzept stehen, dann entscheidet die Robert Bosch Stiftung, welche vier von derzeit acht Projekte innerhalb des PORT-Programms (Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung) weiter gefördert werden.

"Wir wissen, was wir wollen", sagt Markus Hermann. Gezielt wurde als Standort des Zukunftsmodells das kleine Städtchen nahe Magdeburg ausgewählt.

"Die Ärzteschaft dort ist überaltert, Versorgungsdefizite absehbar. Zudem erleichtert die Nähe zur Uni Magdeburg die Einbindung des Projekts in die studentische Lehre." Herrmann will aber nicht nur seine Studenten - angehende Hausärzte - mit auf den Weg nehmen. Er setzt auf eine viel breitere Beteiligung: Mit im Boot sind mehrere Hausärzte aus der Region, Sozialmediziner, DRK, KV Sachsen-Anhalt, Apothekerkammer und die Kommune.

"Junge Ärzte ziehen Teamarbeit vor"

Auch ein möglicher Standort steht zur Debatte: Das einstige Krankenhaus der Stadt. Es könnte wieder belebt werden mit Arzt- und Therapiepraxen, als Stätte der Begegnung und soziales Zentrum für Jung und Alt.

"Denkbar wäre zudem eine kleine Krankenstation, in der Hausärzte ältere oder chronisch kranke Patienten ein oder zwei Nächte überwachen können, wenn etwa Blutzucker oder Blutdruck über längere Zeit zu kontrollieren sind", so Herrmann. So ließen sich gleichzeitig stationäre Einweisungen reduzieren.

Herrmann zeigt sich überzeugt: Nicht nur der demografische Wandel und die Zunahme älterer und chronisch kranker Patienten machten einen Strukturwandel der medizinischen Versorgung erforderlich. Vor allem junge Mediziner verlangten ihn.

"Schreiben wir Altes weiter fort, finden wir nie genügend niederlassungswillige Ärzte." Die neue Generation habe andere Vorstellungen von der Niederlassung als die jetzige.

"Junge Ärzte wollen mit anderen kooperieren, ziehen oft Teamarbeit vor, möchten zwischen Voll- und Teilzeit selbst entscheiden können und möglichst keine finanziellen Risiken tragen."

Dies in Einklang mit guter, flächendeckender medizinischer Versorgung zu bringen, ist das Ziel. Für Herrmann schließt Primärversorgung deshalb auch Pflege, Sozialarbeit, Gesundheitsvorsorge und bürgerschaftliches Engagement ein.

"Eben ein umfassendes, funktionierendes Netzwerk, das auch Jungen und Alten die Chance einräumt, sich gegenseitig zu unterstützen", so Herrmann . (zie)

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