Wegen Großspende

Krebshilfe fördert junge Forscher

Aufgrund einer außerordentlichen Einzelspende fördert die Deutsche Krebshilfe über fünf Jahre Nachwuchs in der Krebsforschung.

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BERLIN. Mit 50 Millionen Euro finanziert die Deutsche Krebshilfe in den kommenden fünf Jahren an den medizinischen Fakultäten Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln/Bonn und Würzburg junge Mediziner und Naturwissenschaftler, die sich für eine Karriere in der Krebsforschung entschieden haben.

Möglich wurde dies aufgrund einer Einzelspende, die der Organisation außergewöhnliche zusätzliche Einnahmen in Höhe von insgesamt 156 Millionen Euro in den Jahren 2016/17 eingebracht hat, wie die Deutsche Krebshilfe am Mittwoch bei ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin bekannt gab.

Arbeitsbedingungen verbessern

Das Ziel der Förderprojekte ist, die Arbeitsbedingungen für Nachwuchsforscher zu verbessern: Verstetigung, der Arbeitsverhältnisse, Organisation von interdisziplinären Forschungstandems aus Medizinern und anderen Naturwissenschaftlern, Schaffung von mehr zeitlichem Freiraum für Forschungstätigkeit neben der Arbeit in der Patientenversorgung #0150; gerade dies sei in anderen Ländern besser organisiert #0150; , bessere Kompatibilität mit den Anforderungen in der ärztlichen Weiterbildung und nicht zuletzt die Förderung des weiblichen Nachwuchses. Zu mindestens 50 Prozent sollen Frauen profitieren.

Professor Anja Boßerhoff, die Vorsitzende des Fachausschusses Nachwuchsförderung wies auf eine Untersuchung des Wissenschaftsrats hin, wonach 2010 nur 18,5 Prozent der ärztlichen und 7,7 Prozent der nichtärztlichen wissenschaftlichen Mitarbeiter in unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen an den Hochschulen tätig waren.

Bei rund der Hälfte der nichtärztlichen Wissenschaftler war die Befristungsdauer kürzer als 18 Monate. Damit drohe ein Mangel an Nachwuchswissenschaftlern, was die Forschungskultur in der Onkologie aus der Bahn werfen könnte, kritisierte Boßerhoff.

Politik in der Verantwortung

Dabei besitze die translationale Onkologie ein hohes Potenzial, immer wirksamere und gezieltere Therapien zu entwickeln. Charakteristisch sei dafür die Zusammenarbeit von Forschung und klinischer Praxis in interdisziplinären Teams. quot;Wir brauchen dazu dauerhafte Strukturen mit langfristigen beruflichen Perspektiven für Nachwuchswissenschaftler, die auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erlaubenquot;, so Boßerhoff.

Die Deutsche Krebshilfe gehe mit diesen Förderprojekten in Vorleistung, so Vorstandsvorsitzender Gerd Nettekoven. Denn grundsätzlich sei es Aufgabe der Gesundheits- und Forschungspolitik, auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. (HL)

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