Onkologische Forschung
Krebsklone und Resistenzen im Visier
Forschungsvorhaben zur Tumorheterogenität können sich um Förderungen im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs bewerben.
Veröffentlicht:Berlin. Das Bundesforschungsministerium unterstützt onkologische Wissenschaftsprojekte mit Forschungsmitteln im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs mit der „Richtlinie zur Förderung von Verbundforschung zu Tumorheterogenität, klonaler Tumor-Evolution und Therapieresistenz“.
Zwar stünde Onkologen heute bereits ein breites Spektrum an Behandlungsstrategien zur Verfügung, doch seien die meisten fortgeschrittenen Tumorerkrankungen nach wie vor unheilbar.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, wie es in der Förderrichtlinie heißt, der dynamische Charakter von Krebserkrankungen und die daraus resultierende Tumorheterogenität, das heißt, das Vorliegen heterogener Krebsklone in ein und demselben Menschen.
Es braucht neue wissenschaftliche Herangehensweisen
Zwar könnten therapeutische Eingriffe die Anzahl der Krebsklone reduzieren, gleichzeitig erzeugten sie aber über Evolutionsprozesse oft auch einen Selektionsdruck, der das Auswachsen therapieresistenter Klonvarianten in einem Krebspatienten fördern und vielfach zum therapeutischen Versagen führen könne. Die letztlich daraus entstehende Therapieresistenz gehöre daher zu den größten Problemen in der modernen Krebsmedizin. Sie sei gleichzeitig auch eine große wissenschaftliche Herausforderung für die onkologische Forschung.
Für die Überwindung der Tumorheterogenität bedarf es laut Ministerium neuer wissenschaftlicher Herangehensweisen. Dafür müsse das Thema Tumorheterogenität in einem jeweiligen Patienten in seiner ganzen Komplexität in den Blick genommen werden.
Neue Methoden und neue Strategien
Neue Behandlungsstrategien seien notwendig, die auf personalisierten Ansätzen beruhen und die räumliche und zeitliche Diversifizierung von Tumoren in den Blick nehmen.
Ausgehend von einem besseren Verständnis der Tumorheterogenität und deren Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf sollen so neue Methoden und Behandlungsstrategien entwickelt werden, heißt es weiter. (maw)