Studie der Pronova BKK
Vielzahl von Krisen setzt psychisch belasteten Patienten zu
Corona, Ukrainekrieg und Inflation sorgen dafür, dass die Praxen von Psychiatern und Psychotherapeuten noch voller sind üblich. Viele halten DiGA als vorübergehende „Ersthelfer“ für sinnvoll.
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Die verschiedenen Krisen belasten viele Menschen, besonders Zukunftsängste spielen einer Untersuchung zufolge derzeit eine Rolle.
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Leverkusen. 87 Prozent der Psychiater und Psychotherapeuten berichten, dass die schnelle Abfolge von Krisen wie Corona, Ukrainekrieg und Inflation einen besonders negativen Einfluss auf die Psyche ihrer Patientinnen und Patienten hat. Das geht aus einer Studie der Pronova BKK namens „Psychische Gesundheit in der Krise" hervor, deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht und für die im Januar und Februar diesen Jahres 150 Psychiater und Psychotherapeuten befragt wurden.
Derzeit lösen laut Untersuchung vor allem Zukunftsangst (94 Prozent) und finanzielle Sorgen (88 Prozent) psychische Beschwerden aus. Seit Beginn der Corona-Pandemie behandelten 89 Prozent der Psychiater und Psychotherapeuten verstärkt Patienten mit diversen Ängsten - zunächst mit Angst vor Ansteckung oder Menschenansammlungen und Existenzängsten. Als häufigste Diagnose nannten 64 Prozent der Experten und Expertinnen Angststörungen. Panikattacken stellten 84 Prozent der Befragten bei ihren Neupatientinnen und -patienten fest.
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Zur Überbrückung bis zum Therapiebeginn oder auch als niedrigschwelliger Einstieg bei geringem Krankheitswert könnten digitale Gesundheitsanwendungen helfen, heißt es in der Mitteilung der Pronova BKK. 60 Prozent der Befragten stuften digitale Angebote zumindest als eingeschränkte Hilfe ein. 64 Prozent der Psychiater in Kliniken befürworteten explizit Hilfe durch digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). Zu den wichtigsten Maßnahmen zählten aber mehr und schnell verfügbare Therapieplätze. (eb)