Kürzungen bedrohen Suchtberatung in Sachsen

DRESDEN (tra). Sachsen will trotz steigender Fallzahlen die Mittel für Suchtberatungs- und Behandlungsstellen kürzen.

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Die Pläne für den Doppelhaushalt 2009/2010 sehen rund 1,5 Prozent im kommenden Jahr und etwa sechs Prozent im Jahr 2010 weniger vor. Der Etat soll dann 3,5 Millionen Euro (2009) und 3,3 Millionen Euro (2010) betragen. Die Grünen-Fraktion im Sächsischen Landtag kritisieren die Pläne und fordern das Aufstocken der Mittel um 500 000 Euro.

"Diese Kürzungspolitik widerspricht dem Landtagsbeschluss zum Ausbau der Suchtkrankenhilfe von Juli 2006, der auch von der Staatsregierung begrüßt wurde", kritisiert die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Elke Herrmann. Befürchtet werden längere Wartezeiten für Erstgespräche und Stellenstreichungen.

Im vergangenen Jahr erhielten in Sachsen 28 757 Menschen eine Beratung, teilte die Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren mit. Das waren 808 Klienten mehr als 2006. Zunehmend überweisen Beratungsstellen der ARGE Langzeitarbeitslose in die Beratungsstellen.

In manchen Kommunen - etwa in Meißen - machen diese Vermittlungen inzwischen bis zu 40 Prozent der Fallzahlen aus. Die Zahl der Substitutionen kletterte von 1264 (2006) auf 1400 (2007). In sächsischen Grenzregionen liegt die Zahl der Konsumenten über dem Bundesschnitt. Die durchschnittliche Wartezeit für das Erstgespräch liegt bei vier Wochen.

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