SPD-Fraktion

Längere Praxisöffnungszeiten müssen sein!

Die SPD-Fraktion beharrt auf längeren Praxisöffnungszeiten für Ärzte.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion hat Änderungen an der Grundausrichtung des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) ausgeschlossen.

„Die Fachärzte werden mehr Stunden zur Verfügung stellen müssen“, sagte Professor Karl Lauterbach am Mittwoch vor Journalisten in Berlin.

Zudem beharre die Fraktion auch darauf, dass die Terminservicestellen künftig rund um die Uhr erreichbar sein müssten, damit Patienten an zusätzliche Termine kommen könnten.

Diese Regelungen des TSVG seien „nicht verhandelbar“, sagte Lauterbach. Sie seien der Kompromiss, für den die Sozialdemokraten auf die Einführung einer Bürgerversicherung verzichtet hätten. Für die betroffenen Ärzte seien die Regelungen allerdings nicht negativ. Sie böten ihnen die Möglichkeit, ihre Budgets zu erweitern, ohne mehr arbeiten zu müssen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt in einer Dialogveranstaltung der Ärzteverbände darauf verwiesen, dass er an der Aufstockung der Mindestsprechstundenzeit von 20 auf 25 Stunden festhalten müsse, weil dies im Koalitionsvertrag so vereinbart sei.

Mehr Pflegekräfte dringend nötig

Lauterbach signalisierte zudem Unterstützung für die Konzertierte Aktion Pflege (KAP). Das Ziel von Familienministerin Franziska Giffey (SPD), sowohl die Ausbildungskapazitäten in der Pflege als auch die Pflegeschülerzahlen bis 2023 um zehn Prozent zu erhöhen, sei „dringend notwendig“, sagte Lauterbach.

Die Personalprobleme in der Pflege würden sich schon alleine deshalb verschärfen, weil die nachkommenden Jahrgänge immer kleiner würden, aber starke Jahrgänge an Pflegebedürftigen zu versorgen hätten.

In der Feinstaub-Debatte rechnet Lauterbach in seiner Eigenschaft als Epidemiologe mit geringeren Grenzwerten als heute.

Die Stickoxidwerte seien dagegen etwas zu hoch bewertet. Die 100 Lungenärzte, die sich für eine Entschärfung der Grenzwerte einsetzen, würden in der wissenschaftlichen Gemeinde höchstens „höflich belächelt“, sagte Lauterbach. (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Personalisierte Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung